Bemerkung:
Wie in keinem anderen Bereich des Lebens verbinden sich in der Familie soziale und gesellschaftliche Veränderungen mit menschlichen Konstanten. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Familie immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen, hat sie sich immer wieder veränderten Bedingungen angepasst oder ihr Umfeld entsprechend mitgeprägt. Unsere Ausstellung will solchen Phänomenen und Fragen nachgehen. Im Zentrum der Ausstellung steht die Entwicklung der Familie in der Schweiz seit der Aufklärung. Im 18. Jahrhundert wird der Begriff "Familie" auf die engsten Verwandten angewendet, d.h. auf die Eltern und ihre Kindern. Zuvor bildete die sogenannte Hausgemeinschaft die Familie, zu welcher neben nicht verheirateten Verwandten auch Mägde und Knechte gehörten. Die Ausstellung präsentiert real existierende Familien in den chronologisch angeordneten Zeitabschnitten. Die Familien Bräker, Ramuz oder Hürlimann werden begleitet von weiteren Familien, die aus unterschiedlichen Regionen, Schichten und Milieus stammen. Die Ausstellung fokussiert auch auf das "Heute". Das bürgerliche Familienideal der Aufklärung scheint erst nach dem zweiten Weltkrieg von einer grossen Mehrheit gelebt zu werden, jedoch gerät dies heute, bereits nach wenigen Jahrzehnten, ins Wanken.Mit der Präsentation aktueller Forschungsergebnisse soll insbesondere die heutige Sichtweise auf die Familie hervorgehoben werden. Die im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel" (NFP 52) erarbeiteten Resultate, die im Generationenbericht im kommenden Frühsommer veröffentlicht werden, nehmen einen wichtigen Teil der Ausstellung ein.