Bemerkung:
Vier Fotoethnografien am Stadtrand von Zürich erzählen von Orten erhöhter Verdichtung und Transformation. Die Kulturwissenschaftlerin Eva Lüthi hat diese Orte über mehrere Jahre fotografierend beobachtet und miteinander konzeptuell verknüpft. Über den visuellen Zugang zu den Menschen, Lebewesen, Dingen und Orten in ihren sozialen Verflechtungen wird das ständige Rück-, Um- und Neubauen des städtischen Alltags und der spätmodernen Stadt erlebbar gemacht. Im Fokus stehen die Zwischenstadien, das Dazwischen oder das mehrschichtig Situative. Diese werden zur Analyse von Stadt und Fotografie zugleich produktiv gemacht. Als Deutungshilfen für die Fotoethnografien wird beschrieben, wie sie entstanden, dargestellt und verwendet werden. Sie werden im Stadtkontext eingebettet. Innovativ werden Sprachbilder verwendet, die zu Annäherungen an die Fotoethnografien führen.Das Foto- und Lesebuch lädt zum Sehen und Gehen ein und bietet zugleich eine anschauliche Alltagskulturanalyse und Stadtforschung. Es eröffnet eine neue Perspektive zur Beschreibung von Kultur und erweitert ethnografisches Erzählen um das sinnlich Erlebbare.- Eva Lüthi, geboren 1968, ist freischaffende Sozial- und Kulturwissenschaftlerin und Fotografin. Für die ethnografischen Alltagsforschungen setzt sie seit 2010 ihre Kamera ein. Dazu hat sie verschiedene Ausstellungen, Fotoessays, Werk- und Publikationsbeiträge veröffentlicht, war als externe Dozentin (2010–2016) am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich tätig und promovierte dort 2018 mit einem neuartig visuellen Forschungs- und Repräsentationsformat. Mit ihren Kultur- und Gesellschaftsanalysen bewegt sie sich spartenübergreifend und lotet anschaulich spätmoderne Lebensräume aus. Vorgängig erfolgten Lizentiat in Soziologie und Volkskunde, Fotoausbildung (GAF) sowie mehrjährige Projektleitung und wissenschaftliche Mitarbeit in der universitären Weiterbildung (ETH Zürich).