Untertitel / Graf. Technik:
Arzt, Naturwissenschaftler, Geschichtsschreiber
Bemerkung:
EA. Mit Widmung des Autors auf Schmutztitel; beiliegend eine Grusskarte desselben. Dissertation Universität Fribourg. - «Franz Karl Stadlin, 24.10.1777 Zug - 19.7.1829 Zug, kath., von Zug. [...] Gymnasium in Zug, Mailand und Luzern. 1796-1801 Feldarzt in fremden Diensten, Medizinstud. in Innsbruck, Dr. med. 1803. In Zug Arzt, Naturwissenschaftler, Apotheker und Geschichtsschreiber. 1812-17 Sanitätsrat, 1820-25 Polizeidirektor. S., der fast zeitlebens mit Geldsorgen zu kämpfen hatte, war eine höchst originelle, vielseitige, aber auch eigenwillige Persönlichkeit. Er befasste sich mit Schriftstellerei, Human- und Tiermedizin, Naturwissenschaften, Geschichte, Recht und Volkskunde. Während seiner Militär- und Studienzeit veröffentlichte er den Roman "Idda von Toggenburg" und das Drama "Die Wiedereroberung von Zürich". Diese beiden literar. Werke fanden jedoch kaum Beachtung, obwohl der Roman wegen seiner antiklerikalen Tendenz auf den Index gesetzt wurde. Als Naturwissenschaftler erwarb sich S. bleibende Verdienste. So kämpfte er 1803 für die Einführung der Kuhpockenimpfung, begründete 1811 die Medizin. Gesellschaft der Kt. Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und 1813 die Gesellschaft Schweiz. Tierärzte, deren erster Präsident er wurde. Als solcher tadelte er die mangelhafte Ausbildung der Tierärzte. Seine bedeutendste Leistung ist ohne Zweifel die vierbändige "Topographie des Kt. Zug" (1818-24). Drei weitere Teile, die den enzyklopäd. Charakter des ursprüngl. Konzeptes belegen, blieben ungeschrieben. Diese erste gedruckte Geschichte des Kantons hat einen aufklärer.-erzieher. Anspruch. Sie sollte die Entwicklung des Menschen aufzeigen und ihn anleiten, aus den Fehlern der Ahnen zu lernen. S. war ein missionar. Vordenker. Er glaubte an die Kraft der Vernunft und hoffte, durch einsichtige Argumente die Menschen für die Erkenntnisse der Wissenschaft zu gewinnen.» (HLS).