Bemerkung:
EA. «Versuch [...], die neuere Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung zu sichten in Form eines Textbandes». - Seit Carl Hilty eine lebendige, vom Geist der alten Geschichtsschreiber inspirierte, wahrhaft volkstümliche Schweizer Geschichte verlangte, ist mehr als ein Menschenleben vergangen. Wilhelm Oechsli hat dann das berühmte Quellenbuch zur Schweizer Geschichte geschaffen. Es ist heute noch nicht verjährt, es regt heute noch den Freund, den Lehrer der Geschichte und den Studenten an. Noch nie aber ist bis zu diesem Werk der Versuch gemacht worden, die neuere Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung der Schweiz zu sichten in Form eines Textbandes. Die historiographischen Studien von Feller, Fueter, Bonjour dienten dabei als unentbehrliche Grundlage. Das Historisch-biographische Lexikon der Schweiz war fuer die Lebensumstaende der Verfasser unentbehrlich. Siebzig Autoren zu versammeln und jedem einige Seiten einzuraeumen, ihn wahrhaft zu seinem Worte kommen zu lassen, ist eine Aufgabe, die ueber die Fachwissenschaft hinausreicht, ein Gefuehl voraussetzt fuer den gemeinsamen geistigen Bund von laengst Verstorbenen und Lebenden. Ein Sinn fuer Unterscheidung, fuer wirkliche Kritik war vorausgesetzt: in Gehalt und Form. So moechte dieses Buch vor allem anregen. Zur Diskussion ueber unsere Geschichtsschreiber und Forscher herausfordern. Vom heutigen Standort, von den heutigen Ergebnissen her wurde versucht, ein Kontinuum des Forschens, Deutens und Darstellens unserer Vergangenheit zu geben. Und es bewahrheitet sich, dass die Schweiz ein geschichtsbewusstes Land, gleichsam ein Land von Historikern ist. Wir stellen fest, dass die Spannung, die Kluft zwischen Geschichtsforschung und Volk, wie Friedrich Schiller sie seinerzeit beklagte, in der Schweiz kaum je bestand. Im heutigen Augenblick kann das Andenken an die Früheren eine Mahnung für die Forscher sein, das Ganze im Auge zu bewahren. Dies Quellenbuch, von dem ein zweiter Band, der die ...