Autor: / Künstler:
Senn, Joachim
Titel:
Erinnerungen aus dem Freischaarenzuge und der Gefangenschaft in Luzern = Souvenirs relativement aux corps francs et leur captivité à Lucerne / von J. Senn ; lith. von Gust. Affolter, Gebr. Benz
Untertitel / Graf. Technik:
Schlagwort:
Helvetica - Allgemein, Geschichte - 19 Jht., Militaria-Schweiz
Bindung / Bildgrösse:
Privater HLwd. d. Zeit
Buchdaten / Blattgrösse:
Quer-4°, 8 Textseiten, 14 lithogr. Tafeln.
Zustand:
Blätter teilweise hinterlegt, durchgehend stockfleckig, etwas fingerfleckig -
Bemerkung:
Joachim Senn (1810-1847), Zeichner, Maler und Zeichenlehrer. Schüler von Martin Disteli in Olten. - Die Freischarenzüge waren zwei gescheiterte antiklerikale Umsturzversuche in der Schweiz in den Jahren 1844 und 1845. Ziel der radikal-liberalen Aufständischen war es, die konservative Regierung des Kantons Luzern zu stürzen und die Jesuiten zu vertreiben. Andere Kantone waren mit der Entsendung von Freischaren indirekt beteiligt, während die Tagsatzung sich zurückhielt. Die Aufstände hatten die Gründung des Sonderbundes zur Folge und waren Auslöser des Sonderbundskriegs. Insgesamt forderten die Kämpfe über 120 Todesopfer, davon mehr als 100 bei den Freischärlern. Die Luzerner machten rund 2000 Gefangene. Die Kantonsregierung ging gegen die Aufständischen hart vor: Über 700 Luzerner wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, die Freischärler aus anderen Kantonen gegen hohe Lösegeldzahlungen freigelassen. Literarischen Niederschlag fanden diese Vorkommnisse in Gottfried Kellers Erzählung «Frau Regel Amrain und ihr Jüngster», 1856 erschienen in der Novellensammlung Die Leute von Seldwyla.