Bemerkung:
Diss. an der Univ. Freiburg/Schweiz. (= Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz. Heft 71, 1979). - Alois Fuchs (1794- 1855), römisch-katholischer Priester aus Schwyz. Studierte von 1814 bis 1824 in Landshut u. Tübingen Theologie u. erhielt 1817 die Priesterweihe. 1816 bis 1823 Lehrer an der Lateinschule in Schwyz, 1824 bis 1828 Pfarrer und Lehrer in Riemenstalden und 1828 bis 1834 Lehrer an der Lateinschule und Spitalpfarrer in Rapperswil SG. Hier gelangte er wegen seiner liberalen Gesinnung in Konflikt mit dem Bischof von Chur und St. Gallen. Aufsehen erregte er mit seiner am 13. Mai 1832 gehaltenen Predigt «Ohne Christus kein Heil für die Menschheit in Kirche und Staat», worin er u.a. eine Dezentralisierung der Kirche, Diözesansynoden, eine Liturgie in deutscher Sprache und die Abschaffung der Zölibatspflicht forderte. Da er den von der Kurie verlangten Widerruf von acht aus dem Zusammenhang dieser Predigt gerissener Stellen verweigerte, wurde er 1833 suspendiert, akzeptierte aber 1835 halbwegs und 1842 vollständig das päpstliche Urteil, worauf der Nuntius dieses aufhob. 1833 bis 1836 war Fuchs Bibliothekar in der Stiftsbibliothek St. Gallen und lebte von da an wieder in Schwyz. Er war Mitglied der Helvetischen Gesellschaft und wurde 1834 als Reaktion auf seine Suspendierung zu deren Präsidenten gewählt.