Autor: / Künstler:
Stettler, Michael
Titel:
Annales. Oder Gründliche Beschreibung der fürnembsten geschichten unnd Thaten, welche sich in gantzer Helvetia... sonderlich seither erbawung der Loblichen Statt Bern... biß auff das 1627. Jahr... verlauffen. (Der erste Theil); (Der ander Theil): Chronico
Untertitel / Graf. Technik:
Schlagwort:
Alte Drucke - nach 1550, Helvetica - Allgemein
Bindung / Bildgrösse:
Ldr.-Bd. m. 3 echten Bünden des 18. Jhts., goldgeprägter Rückentitel
Erscheinungsjahr:
1627/26
Buchdaten / Blattgrösse:
4, Titel in Rot u. Schwarz, 9 Bl., 672 S., 10 Bl. (Register); 4 Bl., 580 S., 9 Bl. (Register)
Zustand:
Deckel berieben, oberes u. unteres u. Kapitale stark berieben, Kaptalband lose. Innen stellenweise finger- oder stockfleckig, teilweise etwas wasserändig, einge Marginalien von alte Hand.
Bemerkung:
Haller IV, 443. - Lonchamp 1801. - Erste Ausgabe. - 1631 erschien ein Anhang mit Nachträgen bis 1630. Die Chronik, beginnend mit der Beschreibung des Burgundischen Reiches und der Gründung von Bern, behandelt hauptsächlich das 16. Jahrhundert, v.a. die Schweizer Reformationsgeschichte und ist "ungeachtet ihres allgemeinen Titels vorzüglich eine Berner Chronik" (Haller). Stettler, Michael (1580 Bern- 1642), Ausbildung zum Notar in Genf oder Lausanne. 1605 Chor- und Ehegerichtsschreiber in Bern, 1606 Mitglied des Gr. Rats, 1610 Deutschseckelmeister, 1616-22 Landvogt von Oron und 1627-29 von St. Johannsen, 1629-42 Oberlehenskommissär der sog. welschen Lande. Ohne grosse Begabung verfasste S. als junger Mann Lobgedichte und u.a. ein Drama in 33 Akten ("Vom Ursprung löbl. Eidsgenossenschaft" 1605). Dann wandte er sich der Historiografie zu, sammelte Stoff, indem er Akten abschrieb, namentlich aber die noch ungedruckten früheren Chronisten Berns. 1614 übergab er dem Rat eine dreibändige, die Zeit von 1526 bis 1610 abdeckende Geschichte der Stadt, die er überarbeitete und zu einem zehnbändigen Werk erweiterte. Auf Wunsch der Burgerschaft wurde 1626 eine zweibändige Geschichte publiziert, die 1631 um einen Anhang erweitert und von der Obrigkeit zensuriert unter dem Titel "Schweitzer-Chronic" erschien. Das Werk ist von einem starken Glauben an den "allregierenden Gott" geprägt, der jedes Geschehen leitet und im Diesseits und Jenseits das Gericht vollzieht. Der Autor mass der Geschichte einen hohen Wert bei, denn aus ihr könnten die Regierenden Verhaltensmassregeln für die Gegenwart ableiten und Richtlinien für die Zukunft gewinnen. Die Aristokratie stellte für S. den goldenen Mittelweg zwischen Monarchie und Demokratie dar.(HLS, Edgar Bonjour).