Buchdaten / Blattgrösse:
4°, 239 S., zahlr., tlw. farb. Abb.
Bemerkung:
Erstausgabe. Andreas Walser (1908-1930), wächst in Chur auf, wo sein Vater Pfarrer und Dekan ist. Er besucht das Gymnasium, zeichnet und aquarelliert, malt erste Bilder in Öl, träumt von einem Leben als Künstler in Paris und hat auch literarische Ambitionen. Walser besucht Augusto Giacometti und Ernst Ludwig Kirchner, die sein Talent erkennen und ihn später in seinen künstlerischen Bestrebungen unterstützen. Im Sommer 1928 schliesst er die Schule mit der Maturität ab. Im Herbst reist er nach Paris. Nach wenigen Wochen eigenes Atelier. Ende 1928 lernt er Pablo Picasso kennen, Anfang 1929 einen Dichter, der zu einer Opium-Entziehungskur in einer Klinik weilt: Jean Cocteau. Phasen intensiver, konzentrierter Arbeit und von Krankheit begleitete Krisen kennzeichnen seine Zeit in Paris, die von regelmässigen Aufenthalten in Graubünden unterbrochen ist. Vom französischen Fotografen Maurice Tabard erlernt Walser 1929 die technischen Grundlagen der Fotografie. Knüpft in Paris scheinbar mühelos Kontakte zu Künstlern und Literaten. Galerien und Sammler beginnen sich für sein Werk zu interessieren, kaufen ihm Werke ab oder nehmen sie in Kommission. Schreibt Prosatexte, Gedichte und Aphorismen, auf deutsch und auf französisch, versucht Texte der Franzosen Jean Desbordes und René Crevel in die deutsche Sprache zu übertragen. Anfang 1930 verbringt der rekonvaleszente Walser mehrere Wochen in Marseille und auf der Insel Korsika. Anschliessend Rückkehr nach Paris, wo er nach kurzer Krankheit stirbt, vermutlich an einer Überdosis Drogen. Danach wird es sehr still um ihn. Erste umfassende Retrospektive 1994–95 in Chur und Winterthur und 1996 in veränderter Form im Centre Culturel Suisse, Paris. Der Verbleib vieler in Paris entstandener Werke, die unser Wissen über den Künstler bereichern könnten, ist unbekannt. (Dank an das SIK-ISEA)