Bemerkung:
Nach dem Abzug der französischen Truppen aus der Schweiz im Sommer 1802 brachen insbesondere in den ehemaligen Landsgemeindekantonen, in Zürich, in Teilen des ehemaligen helvetischen Kantons Baden und weiteren Gebieten des Aargaus sowie in Bern föderalistische Aufstände aus (Helvetische Republik). Der Versuch der helvetischen Regierung, die Unruhen zu unterdrücken, führte am 28. August zum Gefecht beim Pass an der Rengg, das die Nidwaldner Aufständischen gewannen, am 10. und 13. September zur erfolglosen Beschiessung der Stadt Zürich durch helvetische Truppen und schliesslich zum Aufmarsch der Aargauer, Solothurner und Berner Föderalisten gegen Bern. Nach einer kurzen Beschiessung kapitulierte die helvetische Regierung unter Landammann Johann Rudolf Dolder am 18. September, doch vermochte sie freien Abzug nach Lausanne auszuhandeln. Die effektive Staatsgewalt ging damit in allen Kantonen (ausser Waadt und Freiburg) auf die wieder konstituierten Kantonsregierungen über, die dem Land in der von Alois Reding präsidierten Tagsatzung in Schwyz ein institutionelles Dach gaben. Die helvetische Armee wurde durch die von Niklaus Franz von Bachmann kommandierten Föderalisten am 3. Oktober bei Faoug vollständig geschlagen. Deren Erfolge beurteilte Napoleon Bonaparte als für die von ihm ins Auge gefasste politische Ordnung auf dem europäischen Kontinent gefährlich und verordnete deshalb der Schweiz eine durch die kampflos wieder einmarschierenden französischen Truppen klar als Diktat erkennbare Mediation. England nahm diese Verletzung des Friedens von Lunéville unter anderem zum Anlass, Frankreich den Krieg zu erklären (18. Mai 1803). Das berühmte Gedicht von William Wordsworth "Thought of a Briton on the Subjugation of Switzerland" (1807) und Friedrich von Schillers Arbeit am "Wilhelm Tell" (1804) gehen unmittelbar auf den föderalistischen Aufstand von 1802 zurück, dessen spätere Bezeichnung von der teilweise dürftigen Bewaffnung der Aufständischen herrührt (Steckli für Holzknüppel). (HLS, Jürg Stüssi-Lauterburg)