Titel:
Faksimle - Die Goldene Bilderbibel -- Biblia Pauperum. The Golden Bible Picture Book. Kings MS 5; British Library, London.
Untertitel / Graf. Technik:
Faksimile u. Kommentarband (2 Bde.)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile, Geschichte - Mittelalter, Religion - christliche, Alte Drucke - FaksimileNeueingänge - Alte Drucke/ Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Roter Maroquinlederband auf 5 echten Bünden mit reichem Goldschmuck u. Rundumgoldschnitt; Kommentarbd.:HLdr. beides in Plexischuber.
Erscheinungsjahr:
1993–94
Buchdaten / Blattgrösse:
Faksimile: 18 x 38,5 cm, 31 handschriftl. pag. Blatt, 4 Bl., 93 reich mit Gold versehene Miniaturen. Kommentarband: 276 S., 46 Abb.
Bemerkung:
Nr. 437 von 980 Exempl.Entstehung: um 1405 in Den Haag als Geschenk an den englischen König. Der Buchmaler, der dieses herrliche Werk schuf, war vermutlich derselbe Meister, der das Stundenbuch der Margaretha illuminierte; die stilistischen Gemeinsamkeiten sind offensichtlich. Die hohe Qualität der Miniaturen und die prächtige Ausstattung lassen jedenfalls einen fürstlichen Auftraggeber vermuten. Jede der Seiten ist mit je drei prachtvollen Miniaturen ausgestattet. Die Miniatur in der Mitte zeigt ein Ereignis aus dem Neuen Testament und ist an den vier Ecken von Prophetenbüsten umgeben; die Miniaturen rechts und links stellen Szenen aus dem Alten Testament dar, die als Vorbereitung zur Erfüllung der Botschaft im Neuen Testament galten. Die Miniaturen des anonymen Künstlers begeistern durch intensive Farbwirkung und fortschrittliche Maltechnik. Es erscheint paradox, eine solch prachtvolle, reich mit Gold ausgestattete Handschrift als "Armenbibel" zu bezeichnen. Denn selbstverständlich wurde dieses Meisterwerk keineswegs für das gemeine Volk früherer Jahrhunderte geschaffen, das meist nicht lesen konnte. Zwar hatte die Kirche schon früh den Wert religiöser Bilder mit dem Argument erkannt, Bilder seien die "Bücher der Laien". Im Mittelalter waren allerdings die großen Bilderzyklen, noch dazu in so vollendeter Ausführung, nie als "Armenbibel" bezeichnet worden. Kommentar: Janet Backhouse, James H. Marrow u.Gerhard Schmidt. Text: deutsch/engl/ franz.