Bemerkung:
VERGRIFFEN. Lizenz der WBG, Originalverlag: Schnell & Steiner. Aus dem Französischen übersetzt und für das Deutsche bearbeitet von Hermann Goltz.- Auf dem alten armenischen Kulturgebiet zwischen dem Van-See im Westen (in der heutigen Türkei), dem Sewan-See im Nordosten (in der heutigen Republik Armenien) und dem Urmia-See im Süden (im heutigen Iran) haben die westlichen und östlichen Imperien durch die gesamte Geschichte hindurch immer wieder ihre kriegerischen Konflikte auf dem Rücken des armenischen Volkes ausgetragen. Neben Vertreibung und Genozid hat das armenische Volk auch die Zerstörung seiner Kultur und Kunst in einem unvorstellbaren Ausmaß erlitten.In dem vorliegenden Band werden die trotz dieser Geschichte immer noch beeindruckenden Kunstwerke Armeniens präsentiert. Nach einer Einführung in die Geschichte und Ethnologie der Region eröffnet Jean-Michel Thierry als einer der international namhaftesten Kenner der mittelalterlichen Kunst Armeniens dem Leser einen reich illustrierten Zugang zu deren Zeugnissen.Den herausragenden Platz nimmt dabei die Sakralarchitektur mit ihrer Entwicklung eigenständiger Bautypen ein. In Verbindung mit der Architektur ist eine motivreiche Bauplastik erhalten, die in der auf der Insel Aghtamar im Van-See gelegenen Heiligkreuzkirche und in der kunstvollen Gestaltung der typisch armenischen Chatschkare, stelenförmiger "Kreuzsteine", zu ihrem Höhepunkt gelangte. Beachtung findet auch der große Schatz der Buchmalerei und seltene Beispiele der Profanarchitektur wie Festungen, Karawansereien und Brücken.