Bemerkung:
»One TwoTwo« ... Wann-tutu? Ein Hundename? Falsch ! One Two Two heißt nichts anderes als Eins Zwei Zwei, Rue de Provence 122, ein paar Präservativlängen von der Place des Saussaies entfernt. Ein Puff der Luxusklasse. Die feinen Herren besuchten diesen Ort nicht etwa während ihrer Arbeitszeit, um sich schnell mal der Fleischeslust hinzugeben, sondern verbrachten in luxuriöser Atmosphäre Augenblicke des Behagens, einen Drink in der rechten und einen Popo in der linken Hand, sorglos über Gott und die Welt schwadronierend ... »OneTwoTwo„ ... Monument einer vergangenen Epoche, einer für immer verschwundenen Zivilisation. Prostitution in rotem Plüsch. Der alte Traum des antiken Griechenlands, der Reiz der Zeichnungen von Toulouse-Lautrec. Ein Ort derFreiheit, des Luxus und der Bequemlichkeit.Die Welt schien noch in den Kinderschuhen zu stecken. Die Liebe war nur ein Spiel ..– die Lust eine Partie in diesem Spiel...«Viele Maler, nicht nur die großen wie Degas und Toulouse-Lautrec, haben sie mit Sympathie gezeichnet, ja, ihnen Denkmale gesetzt: den Grisetten von Paris, den Kokotten und Mätressen, den Dominas und Straßenmädchen, den verkauften Bräuten und den routinierten Huren, den gierigen Madames und den dicken Puffmüttern, den gestriegelten Mecs und den Filous im öligen Frack. Und alle im Paris der zwanziger und dreißigerJahre flüsterten hinter vorgehaltener Hand die allzu bekannte Geheimadresse »One Two Two«. Hießen die rotlichtigen Etablissements Freudenhäuser, Bordelle oder Puffs, Stundenhotels oder Absteigen, trafen sich in der Rue de Provence 422« die großen Fische oder die kleinen Vögel, illustre Gäste hatten sie allemal. Die Autoren nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie breiten alle Geheimnisse der Frivolität und Lüsternheit vor unseren Augen aus, wobei sie die nackten Tatsachen durch eine Fülle von Bildern belegen, die sich dem Betrachter gleichermaßen als Zeitdokument, aber auch als ein Blick durch das Schlüsselloch in eine vergangene Welt der Erotik offenbaren.Dieses Buch ist eine Augenlust, aber es dokumentiert auch die Geschichte der käuflichen Liebe in den Anfängen unseres Jahrhunderts und in ihrer ganzen sozialen Problematik.