Autor: / Künstler:
Rüstow, W[ilhelm]
Titel:
Der deutsch-dänische Krieg 1864 politisch-militärisch beschrieben
Untertitel / Graf. Technik:
Mit Kriegskarten und Plänen
Schlagwort:
Militaria-Kriegsgeschichte
Bindung / Bildgrösse:
Priv.-HLdr. d. Zt. m. gold. Rückenpräg. u. 4 Zierbünden, (verblasster) Marmor-Rundum-Schnitt
Verlag:
Friedrich Schulthess
Buchdaten / Blattgrösse:
8°, 720 S., 1 Bl. Inhaltsverz., 4 Faltkarten
Zustand:
2 Bibliotheksschildchen a. Rücken, -signatur a. Innendeckel, -stempel a. Vakatbl. u. Titelbl. («Aargauische Militairbibliothek»); Rücken aufgehelt u. etw. kratzspurig, Ecken beschabt, Papier tlw. etw. gebräunt u. selten min. stockfl., die Karten min. stockfl., 2 Karten in Farbstift vereinzelt koloriert, selten randrissig
Bemerkung:
EA. Enthält die vier «Kriegskarten»: «Die Dannewerkstellung», «Die Düppelstellung», «Der Angriff auf die Düppeler Stellung» und «Plan der Gegend von Friedericia». - «Wilhelm Rüstow, 1821 Brandenburg an der Havel (Preussen), gestorben 15.8.1878 Aussersihl (heute Gem. Zürich), Preusse, ab 1856 von Bauma. [...] Stud. der Rechtswissenschaften in Heidelberg (ohne Abschluss), 1838-40 Artillerie- und Ingenieurschule Berlin. 1840-50 Pionieroffizier in der preuss. Armee. Ab 1845 übte R. demokrat. Kritik an der preuss. Armee und propagierte das Volkswehrkonzept. 1847 beteiligte er sich in Königsberg an der Märzrevolution, wurde suspendiert und einem Militärgerichtsverfahren unterzogen, jedoch nicht verurteilt. Nach der Publikation der Schrift "Der dt. Militärstaat vor und während der Revolution" wurde er 1850 wegen Hochverrats und Majestätsbeleidigung zu 31,5 Jahren Festungshaft verurteilt und flüchtete in die Schweiz. Seine Tätigkeit als Militärwissenschaftler und -schriftsteller ab 1850 brachte ihm europaweit Ansehen. Zeitweise diente er als Instruktor kant. Milizen und als Militärexperte im Auftrag des Bunds. 1852-55 war er PD für Geschichte an der Univ. Zürich, 1875-76 Dozent für Kriegswissenschaften am Eidg. Polytechnikum. 1860 nahm er auf Werben von Emma Herwegh als Generalstabschef Giuseppe Garibaldis, dann als Kommandant des linken siegreichen Flügels der Südarmee am 2. ital. Befreiungskrieg teil und erhielt den Grad eines Oberstbrigadiers. 1870 wurde er Oberst des schweiz. Generalstabs und Chef der hist.-statist. Sektion des Armeestabs. R. übte wesentl. Einfluss auf die Armeereformbewegung der 1860er Jahre aus, die auf den zivilen Bildungsinstitutionen und Vereinen eine Milizarmee aufbauen wollte. Professionelle Sachkenntnis und eine krit. Sprache gehörten zu R.s Markenzeichen. Als er 1878 nicht definitiv auf den Lehrstuhl für Kriegswissenschaften am Eidg. Polytechnikum gewählt wurde, erschoss er sich» (HLS).