Autor: / Künstler:
Esmarch, Friedrich [von]
Titel:
Handbuch der kriegschirurgischen Technik
Untertitel / Graf. Technik:
Eine gekrönte Preisschrift
Bindung / Bildgrösse:
Priv.-Lwd. m. gold. Rückenpräg.
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, XV, 316 S., 536 Textabb. in Holzschnitt, 30 farb. Taf.
Zustand:
Bibliotheksschildchen am Fuss, -stempel a. Schmutztitel, berieben, Name a. Vs., Gelenke geplatzt, Papier etw. gebräunt.
Bemerkung:
EA. - Esmarch (1823-1908) studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Medizin und wurde Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel. Er wechselte an die Georg-August-Universität Göttingen und hörte Bernhard von Langenbeck. Hier wurde er 1848 zum Doktor der Medizin promoviert; 1849 habilitierte er sich für Chirurgie. Ab 1854 war er in Kiel Ordinarius für Chirurgie und Augenheilkunde sowie Direktor des Friedrichshospitals in der Flämischen Straße. Sein Assistent war von 1886 bis 1890 der Chirurg August Bier. Kriegschirurgie und Erste Hilfe bildeten die Schwerpunkte in Esmarchs beruflichem Leben. In der Schleswig-Holsteinischen Erhebung und in den drei deutschen Einigungskriegen konnte er vielfältige Erfahrungen sammeln. Er führte das Verbandpäckchen und das Dreiecktuch ein, ebenso die Beinschienen und den Verbandtornister. In seiner Heimatstadt Tönning wurde er außerdem aufgrund seiner Erfindung des Eisbeutels als „Fiete Isbüdel“ bekannt. Die Erste Hilfe hatte er bereits in seiner vielfach aufgelegten Schrift Der erste Verband auf dem Schlachtfelde von 1869 propagiert.Wandbild zum Gedenken an von EsmarchVon 1854 bis 1898 war er Direktor des Chirurgischen Universitätsklinikums, eine Stellung, die er für die Einführung vieler neuer Methoden nutzte. Gemeinsam mit dem Irrenarzt Peter Willers Jessen stellte er auf der Grundlage klinischer Studien 1857 als Erster die Vermutung auf, dass Syphilis Ursache der Neurolues sei. Als Oberarzt II. Classe war er Assistent des Generalstabsarztes Louis Stromeyer. Im Deutsch-Französischen Krieg war er beratender Chirurg der Preußischen Armee. Er entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Chirurgen des 19. Jahrhunderts. Auf ihn geht das Dreiecktuch zur Stütze bei Armverletzungen zurück und er entwickelte zwei wichtige Verfahren, die bis heute angewandt werden und seinen Namen tragen, den Esmarch-Handgriff und die 1873 publizierte Esmarchsche Blutleere.Esmarch war Generalarzt mit dem Rang als Generalmajor à la suite des Sanitätskorps, Geheimer Medizinalrat, Ehrenmitglied zahlreicher Fachverbände des In- und Auslands sowie Inhaber einer Reihe von Orden. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Esmarch 1887 durch Kaiser Wilhelm I. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.