Sonneggstr. 29
CH-8006 Zürich
Tel.+41 44 251 36 08
info@buch-antiquariat.ch

Produktedetails


Art.Nr:
63422
Autor: / Künstler:
Bullinger, Heinrich - J[ohann] J[akob] Hottinger, H[ans] H[einrich] Vögeli (Hg.)
Titel:
Heinrich Bullingers Reformationsgeschichte nach dem Autographon herausgegeben auf Veranstaltung der vaterländisch-historischen Gesellschaft in Zürich
Untertitel / Graf. Technik:
[Bde. 1 - 3. zus. 3 Bde.]
Schlagwort:
Helvetica - Zürich
Bindung / Bildgrösse:
Kart. d. Zt. m. goldgepr. Rückenschildchen
Verlag:
Ch. Beyel
Ort:
Frauenfeld
Erscheinungsjahr:
1838 - 1840
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, XIX, 446, VIII, 404 u. VIII, 371 S.
Zustand:
Kanten berieben, Rücken etw. ausgeblichen, Name a. Vs., etw. stockfl. (äusserste Bl. stärker); allg. gutes Ex.
Bemerkung:
Jeweils EA. Ohne den Registerbd. - «Heinrich Bullinger, 1504 - 1575 Zürich, [...]. Nach der Grundschulausbildung in seiner Heimatstadt und dem Besuch der Lateinschule in Emmerich am Niederrhein studierte B. 1519-22, bis zum Abschluss als Magister Artium, an der Univ. Köln. Unter dem Einfluss humanist. Lehrer und der Lektüre von Schriften der Kirchenväter und Reformatoren wandte er sich in dieser Zeit von der röm. Kirche ab. Als Lehrer an der Klosterschule in Kappel am Albis, 1523-29, wurde er zum entschiedenen Anhänger Zwinglis und trat durch öffentliche exeget. Vorlesungen, im Briefwechsel und publizistisch für die Zürcher Reformbewegung ein (Reformation). 1528 nahm er an der Berner Disputation teil, und im selben Jahr wurde er in die Zürcher Kirchensynode aufgenommen. 1529-31 war er Pfarrer in Bremgarten, von wo er im 2. Kappelerkrieg nach Zürich flüchtete. Am 9.12.1531 wurde B. zum Nachfolger des gefallenen Zwingli berufen. Unter seiner Führung erstarkte die durch den Kriegsausgang erschütterte Zürcher Kirche rasch. In der "Prädikanten- und Synodalordnung" (1532) schuf er eine dauerhafte Kirchenverfassung, welche die Beziehungen zwischen Kirche und Obrigkeit, das Synodalwesen usw. klar regelte. Mit dem Ausbau des Schul- und Stipendienwesens bewältigte B. das kirchl. Nachwuchsproblem und verhalf der Zürcher Schule durch die Berufung ausgewiesener Gelehrter zu hohem Ansehen. Gegenüber der Obrigkeit trat er stets mit Nachdruck für die spezif. Interessen von Kirche und Pfarrerschaft ein, beispielhaft in den Debatten um die zweckgerechte Verwendung der kirchl. Güter. Auch die Freiheit des Kanzelwortes war ihm, dem engagierten Prediger, ein zentrales Anliegen. Anders als z.Z. Zwinglis war die eidg. Politik Zürichs nach 1531 defensiv, und B.s Einwirkungsmöglichkeiten blieben beschränkt. Als Berater der Obrigkeit war er zwar bestrebt, zumindest den konfessionellen Besitzstand zu wahren. Doch in den oft zermürbenden Streitigkeiten -- etwa um das Zürcher Messemandat (1532-33), um Rudolf Gwalthers polem. "Antichrist" (1547) oder im Dauerkonflikt um eine gemeineidg. Schwurformel -- lag kein Gewinn, und in der Auseinandersetzung um die Locarneser Reformierten (1555) konnte B. nur gerade die Folgen lindern helfen. Gegenüber den Auswirkungen der Gegenreformation -- angesichts der Rekatholisierungen in den gemeinen Herrschaften, dem Fall von Konstanz (1548) oder im Glarnerhandel (1559-60) -- war er machtlos. Doch mit Erfolg verhinderte er, gegen starken miteidg. Druck, die Teilnahme der ref. Schweizer Kirchen am Konzil von Trient. Prägend und nachhaltig war B.s Einfluss auf den eidg. und den europ. Protestantismus. Unter seiner massgebl. Beteiligung entstand 1536 in Basel das 1. Helvetische Bekenntnis. Die von Martin Bucer vermittelten Konkordienverhandlungen mit Luther scheiterten zwar 1538 endgültig, doch mit Calvin verständigte sich B. 1549 im Consensus tigurinus in der Abendmahlsfrage. Von ungewöhnl. Ausmass und von grossem Quellenwert ist B.s Korrespondenz. Diese bildet mit rund 12'000 überlieferten Schreiben einen der umfangreichsten Gelehrten- bzw. Reformatorenbriefwechsel des 16. Jh. Der Kreis der Korrespondenten -- Angehörige fast aller Gesellschafts- und Bildungsschichten, v.a. Pfarrer, aber auch Politiker und Fürsten -- erstreckte sich über den eidg., elsäss. und dt. Raum hinaus und hatte deutl. Schwerpunkte in England und Polen. V.a. aber B.s Publizistik war von starker normativer Kraft. Neben apologet. und polem. Schriften, in denen er sich immer wieder gegen den röm. Katholizismus, gegen das Täufertum und später auch gegen das Luthertum abgrenzte, veröffentlichte er eine Vielzahl von Bibelkommentaren und Predigtsammlungen, verfasste Schriften zu prakt. Fragen wie Eheleben und Krankenseelsorge. Seine Werke (124 Titel) erschienen schon zu seinen Lebzeiten in vielen Auflagen und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Das berühmteste, das "Hausbuch", eine Sammlung von 50 Predigten, fand Verbreitung weit über Europa hinaus. Der bleibende Einfluss machte B. zu einem der Väter des ref. Protestantismus. Die Bundestheologie, als deren vorrangiger Gestalter B. gilt, wirkt noch im weltl. Staatsrechtsdenken nach, und sein Bekenntnis von 1566, auf Wunsch von Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz gedruckt, wurde als 2. Helvet. Bekenntnis zur Glaubensgrundlage vieler Reformierter; es ist noch heute in mehreren Kirchen Osteuropas in Kraft. Aber nicht nur als Autor kirchl.-theol. Literatur machte sich B. einen Namen. Mit seinem "Spiel von der schönen Lucretia" trat er auch als Dramatiker hervor, und mit Arbeiten zur Schweizergeschichte -- zahlreiche Einzelstudien, eine Reformationsgeschichte (1564), eine Eidg. Geschichte (1568) und eine Zürcher Geschichte (1573-74) -- profilierte er sich als bedeutender Profanhistoriker» (HLS).
Leider verkauft! Kontaktieren Sie uns, um dieses Buch / diesen Artikel zu finden Kontakt

< zurück

 © 1993-2024 buch-antiquariat.ch

Diese Website nutzt Cookies. Weitere Infos OK!