Autor: / Künstler:
Eisenmenger, Johann Andreae
Titel:
Entdecktes Judenthum oder Gründlicher und Wahrhaffter Bericht. Welchergestalt die verstockte Juden die Hochheilige Drey-Einigkeit, Gott Vater, Sohn und Heil. Geist, erschrecklicher Weise lästern und verunehren, die Heil. Mutter Christi verschmähen, das Ne
Untertitel / Graf. Technik:
Alles aus ihren eigenen, und zwar sehr vielen mit grosser Mühe und unverdrossenen Fleiß durchlesenen Büchern, mit Ausziehung der Hebräischen Worte und derer treuen Übersetzung in die Teutsche Sprach, kräfftiglich erwiesen, und in zweyen Theilen verfasset,
Schlagwort:
Religion, Theologie
Bindung / Bildgrösse:
OPerg. der Zeit.
Buchdaten / Blattgrösse:
8°, 1 Bl. m. handschriftlichen Notizen, 10 Bl., 1016 S., 1 Bl. (Errata); 2 Bl., 1111 S., 1 Bl. (Errata).
Zustand:
Perg. angeschmutzt, vorderes Gelenk verstärkt. Handschriftl Beiblatt und Titelbl. mit kleiner Fehlstelle (minimalster Textverlust), innen sehr sauber
Bemerkung:
Eisenmenger, Johann Andreas, Orientalist, Begründer des neuzeitlichen wissenschaftlichen Antisemitismus, * 1654 in Mannheim als Sohn eines kurfürstlichen Steuereinnehmers, † 20.12. 1704 in Heidelberg. - Auf dem Collegium Sapientiae in Heidelberg erregte E. durch seine hebräischen Kenntnisse die Aufmerksamkeit des Kurfürsten Karl Ludwig, der ihm die Mittel zu einer Studienreise nach England und Holland gewährte. Er setzte 1693 seine Studien in Frankfurt am Main fort und wurde 1700 von dem Kurfürsten Johann Wilhelm zum Professor der orientalischen Sprachen in Heidelberg ernannt. - E. ist bekannt durch sein Hauptwerk »Entdecktes Judentum«, ein übles Zerrbild des Judentums. Aus über 200 Schriften sammelte er alles dem Judentum Nachteilige und stellte kritiklos zusammen die jüdischen Schmähungen des Christentums und die eigenrümlichen dogmatischen und ethischen Lehren des talmudischen Judentums. Die Auswahl ist einseitig, manches mißverstanden und tendenziös gedeutet, die Übersetzung der jüdischen Zitate teilweise unrichtig. Darum darf und kann das »Entdeckte Judentum« nicht als Quellenwerk benutzt werden. 19 Jahre seines Lebens hat E. auf diese Schmähschrift verwandt. Das »Entdeckte Judentum« wurde 1700 gedruckt, die Auflage aber auf Betreiben der Juden von der kaiserlichen Regierung beschlagnahmt. E.s Bemühungen um Aufhebung der Beschlagnahme waren erfolglos. Seine Erben wandten sich an Friedrich I. von Preußen. Der König bemühte sich 1705 und 1708 bei den Kaisern Leopold I. und Joseph I. vergeblich um die Freigabe des Buches. Er ließ es 1711 auf seine Kosten drucken und schenkte den Erben des Verfassers einen Teil der Auflage. Erst 1740 wurde die Auflage von 1700 freigegeben (BBKL).