Bemerkung:
Hg. Schweizer Lehrerverein. - Annemarie von Matt (1905-1967) besuchte sieben Jahre die Volksschule, wobei sie schon als Kind gerne malte. Einen Beruf erlernte sie nicht, was damals zeittypisch für ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen war. Nach der Schule arbeitete sie als Kindermädchen und als Hausmädchen. Von 1926 bis 1928 liess sie sich in Luzern bei der Goldschmiedin Martha Haefeli zur Kunstgewerblerin ausbilden. Daraufhin schuf sie vorab Werke, die sich an die religiöse Volkskunst anlehnten. Zwischen 1946 und 1955 entstanden Werke, die sie in die Vorgänger der concept art einreihen lassen. Sie verfasste auch Aphorismen und Sprachspiele, die sie mit Skulpturen und Material-Assemblagen ergänzte und weiter deutete. Ab 1955 arbeitete sie kaum noch künstlerisch, sondern widmete sich vor allem dem Sammeln und Katalogisieren.Von 1935 bis zu ihrem Tod war sie mit dem Maler, Bildhauer und Schriftsteller Hans von Matt (1899–1985) verheiratet und lebte in Stans. Ihre Liebesbeziehung mit dem Innerschweizer Theologen, Priester und Schriftsteller Josef Vital Kopp, dem sie 1940 zum ersten Mal begegnete, prägte ihr Schaffen.[1]In der Ausstellung Annemarie von Matt – widerstehlich, im Nidwaldner Museum 2020, wurde ihr künstlerisches Schaffen neu aufgearbeitet und nicht mehr im Kontext zu ihren Beziehungen betrachtet, sondern als Schaffen einer eigenständigen Künstlerin, die mit ihrem fragmentarischen Arbeiten ihrer Zeit voraus war.