Bemerkung:
Beiliegend: Carlotta Stocker von Peter F. Althaus, Verlag Neue Zücher Zeitung , 1995; Bild auf S. 124 abgebildet).Stocker, Carlotta (1921- 1972), Malerin und Zeichnerin. Illustration und Wandbild. Tätig im Tessin und in Zürich. Viele Arbeitsaufenthalte im MittelmeerraumTechniken: Malerei, Siebdruck, Linolschnitt, Lithographie, Zeichnung, Pastell, Aquarell, Wandbild, Tapisserie, Illustration.Sehr früh war sich Carlotta Stocker ihrer Begabung und damit ihres Lebensziels, Künstlerin zu werden, bewusst. Nach Kindheit und früher Jugend in Luzern und Zürich erfolgte ein Umzug ins Tessin: Ihr Vater, Ingenieur und früher «Aussteiger», schuf sich eine neue Lebenssituation als Pflanzer in Ronco sopra Ascona. Carlotta besuchte den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich, wurde von ihren Lehrern (Heinrich Müller und vor allem Ernst Gubler) an die einzige eigentliche Schweizer Kunstschule, die Ecole des Beaux-Arts in Genf, empfohlen und erwarb dort bei Alexandre Blanchet die Grundlage zu ihrem Beruf. Nach dem Abschluss machte sie sich im Tessin selbständig; mit Illustrationsaufträgen integrierte sie sich bald in die junge Zürcher Szene. Damit war das Grundmuster ihrer Existenz angelegt: die Nordschweiz, vor allem Zürich, als Ort des konzentrierten Schaffens und des Kontaktes mit dem Kunstbetrieb – der Süden, vor allem die westlichen Mittelmeerländer, als Bereiche der Inspiration und der Lebensfreude. Ihre grosse Begabung, ihre Zielstrebigkeit und ihr spontanes Wesen sicherten ihr frühen künstlerischen und auch gesellschaftlichen Erfolg. Ab Ende der 40er Jahre stellte sie regelmässig aus und erhielt Aufträge für Wandgestaltungen. 1951 und 1963 gewann sie das Stipendium der Stadt Zürich, 1957 und 1960 das Eidgenössische Kunststipendium und 1955 den Zürcher C. F. Meyer-Preis, was ihr Studienaufenthalte in Paris (1951), Italien und Südfrankreich (Fox-Amphoux 1960) ermöglichte. In Zürich hatte sie inzwischen in den Atelierhäusern an der Wuhrstrasse einen sicheren Arbeitsort. 1969 heiratete sie den ungarischen Mathematiker Imre Julius und zog bald darauf mit ihm in den Zürcher Vorort Volketswil. 1972 starb sie in ihrem Atelier an einem Hirnschlag