Bemerkung:
Das Blatt vermutlich von Martin Esslinger (1793-1841), Zeichner und Kupferstecher in Zürich, gestochen. «Es war keine glorreiche Zeit. Die Schweiz war sich untreu geworden, schon damals. Darum hatten die Bürger in den 1830er- und 1840er-Jahren genug von jahrelanger Fremdherrschaft. Die Bevölkerung begehrte auf, wehrte sich gegen willkürliche Bevormundung durch Napoleon und eidgenössische Vögte und sehnte sich nach Freiheit.So rief zum Beispiel der Weinfelder Pfarrer Thomas Bornhauser 1830 seinen Thurgauer Mitbürgern zu: "Der Hahn hat gekräht, die Morgenröte bricht an, Thurgauer wacht auf und verbessert Eure Verfassung!"Am 22. Oktober 1830 versammelten sich die Thurgauer in Weinfelden, stürzten die Aristokratie und schufen einen freiheitlichen demokratischen Staat.[Wir danken Herrn Christoph Blocher für seine erhellenden Wort.]Hans Thomas Bornhauser (1799-1856) war ein Thurgauer Pfarrer, Publizist und Volksschriftsteller. Er studierte in Zürich, wurde dann Lehrer in Weinfelden und von 1831 bis 1851 Pfarrer in Arbon. Eifriger Vertreter der Reform der alten Bundesverfassung, gab er nach der französischen Julirevolution mit der Schrift Über die Verbesserung der thurgauischen Staatsverfassung den Anstoss zum Sturz der thurgauischen Aristokratie und arbeitete mit Joachim Leonz Eder und Johannes Keller den Entwurf der neuen liberalen thurgauischen Verfassung aus.Nach vollbrachtem Werk entsagte Bornhauser seinem Amt im Grossen Rat und lebte als Pfarrer in Arbon seinem geistlichen Beruf und literarischer Tätigkeit. Seit 1833 wieder Mitglied des Grossen Rats, bewirkte er 1835 durch seinen Antrag auf Aufhebung der Klöster, dass diese unter Staatsverwaltung kamen und das Noviziat aufgehoben wurde.