Bemerkung:
Vom Künstler rechts unten signiert. - Samuel Buri (*1935), Schweizer Kunstmaler, Grafiker, Objektkünstler, Glas- und Wandmaler.Im Winter 1952/53 beteiligt sich Samuel Buri erstmals an der jährlichen Weihnachtsausstellung (Vorläufer der heutigen Regionale) in der Kunsthalle Basel. 1953 bis 1955 besucht er die Basler Gewerbeschule, Malklasse von Martin Christ, Kurse bei Walter Bodmer, Theo Eble, Max Sulzbachner, Gustav Stett und Max Zulauf. 1955 assistiert er Hans Stocker bei der Ausführung von Mosaiken und 1956 von Glasfenstern.Arnold Rüdlinger, Leiter der Kunsthalle Bern (1946–1955) und der Kunsthalle Basel (1955–1967), trug mit seiner Begeisterung für den amerikanischen Abstrakten Expressionismus, den europäischen Tachismus und das Informel dazu bei, dass sich Buri von der traditionelleren Malerei seines Lehrers Christ löst. Auch die Begegnung mit Sam Francis Mitte der 1950er-Jahre war von Bedeutung. Anfang Winter 1956 entstanden in Habkern erste halbabstrakte Winterbilder, im Sommer 1956 in Griechenland abstrahierende Impressionen vom Meer. Um 1957 wurden die leuchtend farbigen Bilder mit fleckigem oder gestischem Farbauftrag und dekorativen Farbverläufen zunehmend abstrakter. Ab 1957 erhielt Buri zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau.In Paris wurde einerseits der Einfluss der französischen Maltradition wichtig, andererseits die Konfrontation mit internationaler Gegenwartskunst: 1959 bis 1961 gewannen die abstrakten Farbvisionen Buris eine lyrisch-atmosphärische Qualität. 1961 wendete er sich zur geometrischen Abstraktion mit betonten Diagonalen, Horizontalen und Vertikalen. Der Bildaufbau mit Motiven aus der Heraldik wurde strenger und rhythmischer. 1962 kehrte er zur Gegenständlichkeit zurück unter dem Einfluss der angelsächsischen Pop Art, die er zu einer eigenen Ausprägung mit floralen Motiven, vom häuslichen Alltag inspirierten Darstellungen und Sujets aus dem Landleben in Acrylfarbe sowie verschiedenen synthetischen Materialien und Schablonentechnik entwickelte. Vorlagen für die Schablonen, mit denen er die Bilder herstellte, sind Druckerzeugnisse wie Warenkataloge, Zeitungen oder Postkarten.Das Ende der Pop-Art-Phase in Buris Werk fiel mit den politischen Unruhen in Frankreich Ende der 1960er-Jahre zusammen. Er beteiligte sich 1968 und in den folgenden Jahren an künstlerischen Aktionen und Installationen, so etwa 1969 in der Ausstellung Für Veränderungen aller Art in der Kunsthalle Basel. Der Umzug mit seiner Familie nach Givry 1971, leitete eine neue Phase seiner Arbeit ein.Noch in Paris hatte ihn ein Besuch des Salon de l’agriculture zur Herstellung lebensgrosser Plastiken von Kühen aus Gips oder Polyester angeregt, die er mit farbigen Mustern bemalte. Plastische Arbeiten zu den Themen Malen und Natur folgten. Anfang der 1970er-Jahre begann Buri im Burgund allmählich wieder vermehrt in der Natur und vor dem Motiv zu malen. Es entstanden naturalistischere Werke mit ausgesprochen malerischem Charakter, Naturdarstellungen, in welche die Erfahrungen aus der abstrakten Malerei und der Pop Art einfliessen.