Bemerkung:
EA. (= ZeitZeugnisse). Aus der Bibliothek von Prof. Dr. Bruno Fritzsche (Eignerzeichen auf Schmutztitelb.). «Am 31. März 1877 schlägt der Theologe und Historiker Heinrich Gelzer der betagten Freundin Margaretha Reibold aus Schaffhausen in einem Brief vor, sie solle ihm doch ihre Lebensgeschichte in einigen Briefen niederschreiben. Was für die Witwe als Sonntagsbeschäftigung gedacht war,sollte für Gelzer ein Dokument der aufrichtigen Selbsterforschung werden,«die Wahrheit ungeschminkt», Lebensbericht als Lebensbeichte, in der derGlaube immer stärker bleibt als das erfahrene Leid. Eine interessantediskursgeschichtliche Anordnung mithin, in der sich Brief, Beichte undweibliche Autobiographie die Hand reichen. Zwei Jahre lang schrieb Margaretha Reibold an Gelzer, sechzehn lange Briefe sind es geworden, in welchen sie ein abenteuerliches Leben in sonntäglich ruhiger Beschaulichkeit niederschreibt.»