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Produktedetails


Art.Nr:
55606
Autor: / Künstler:
Marco Polo
Titel:
Faksimile - Das Buch der Wunder (Dokumentationsmappe und Kommentarband)
Untertitel / Graf. Technik:
Bibliothèque nationale, Paris, Ms. Français 2810
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Leinenmappe m. losen Blatt; Kommentarbd: Kalbs-HLdr. in Kart.-Schuber
Verlag:
Faksimile-Vlg.
Ort:
Luzern
Erscheinungsjahr:
1995
Buchdaten / Blattgrösse:
Faksimile: 2°, 2 faksimilierte Einzelblätter, 6 Bl. (Textheft) Kommentarbd.: 506 S., zahlr Abb.
Zustand:
Schuber f. Kommentarband etwas fleckig, ansonsten alles tadell.
Bemerkung:
Der Kommentarband: Ein umfangreicher zweisprachiger Kommentarband (deutsch/franz.) vereinigt Beiträge folgender Experten: Jean Richard, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Dijon und Mitglied des Institut de France; François Avril, Chefkonservator der Handschriftenabteilung der Bibliothèque nationale in Paris; Jacques Monfrin, Professor für romanische Philologie und Ehrendirektor der Ecole des Chartes (Paris); Marie-Thérèse Gousset, Konservatorin in der Handschriftenabteilung der Bibliothèque nationale, und Marie-Hélène Tesnière, Konservatorin an der Handschriftenabteilung der Bibliothèque nationale. Die Bilderhandschrift über Marco Polos phantastische Abenteuerreisen gehört zu den berühmtesten Handschriften des Mittelalters. Die Künstler: Die größten Buchmaler ihrer Zeit schmückten die Handschrift mit bezaubernden Miniaturen die in 2 Künstlergruppen einzuteilen sind. Eine davon wird dem berühmten Boucicaut-Meister zugezählt, der einer der größten Neuerer unter den Künstlern Nordeuropas vor den Brüdern van Eyck war. Ihm stand der sogenannte Mazarine-Meister zur Seite. Beiden können 37 der Miniaturen zugeordnet werden. Auch die zweite Gruppe besticht durch ihre Qualität und die Sorgfalt der Künstler, deren Zusammenarbeit sehr eng gewesen sein muß. Zu nennen wären hier der Egerton-Meister und der Bedford-Meister. Diese beiden führten 44 Miniaturen aus. Die Reise: Marco Polos Vater und Onkel waren bereits 1261 bis 1269 in Asien gewesen. 1271 brachen sie erneut dorthin auf und nahmen den jungen Marco mit. Der Weg führte in mühevollen dreieinhalb Jahren über eine Riesendistanz: von Palästina über Persien und den Persischen Golf, Pakistan und Pamir nach Nordchina. Dort erreichten die drei den sagenumwobenen Hof des Mongolenherrschers Kublai Khan. Marco Polo gelang es, das Vertrauen des Großkhans zu gewinnen, er beherrschte mehrere Sprachen und auch die mongolischen Schriftzeichen. Kublai Khan betraute ihn mehrmals mit vertraulichen Missionen, die ihn durch weite Teile Ostasiens, aber auch in die Gebiete Südostasiens führten. Erst 1292 begab sich Marco Polo auf die Rückreise, die ihn, diesmal über den Seeweg den Küsten des Indischen Ozeans entlang, über Bagdad nach Venedig führte. Hier ließ er sich nieder und gründete eine Familie. Im Krieg Venedigs gegen Genua befehligte der Weitgereiste eine Galeere, wurde aber gefangengenommen und mußte drei Jahre lang in Haft verbringen. Hier teilte er eine Zelle mit einem Literaten namens Rusticello, der seine phantastischen Erlebnisse niederschrieb. Dieses Werk, das sich nur über Abschriften erhalten hat, ist die erste präzise geographische und ethnologische Dokumentation von Ländern und Völkern des Orients. Sie beeinflußte sogar Kolumbus, der ein persönliches Exemplar der Handschrift gehabt haben soll. Marco Polo hatte sich während der Reisen Notizen gemacht, um Kublai Khan alles genau erzählen zu können. In seinen Berichten erwähnt er aber auch Regionen, die er mit hoher Wahrscheinlichkeit nie selbst bereist hat. Das Einzigartige an dieser Handschrift ist die Tatsache, daß es sich um ein Buch handelt, in dem Wirklichkeit und Phantasie aufeinandertreffen, wo mittelalterliche Vorstellungswelten mit europäischen Traditionen, Sagen und Geschichten verwoben sind. Das Buch: Ursprünglicher Besitzer der Handschrift war vermutlich Johann Ohnefurcht, Herzog von Burgund. Sicher ist nur, daß sie in den Inventaren des Herzogs von Berry auftaucht, die das Prachtwerk als Geschenk des Burgunderherzogs verzeichnen. Auch viele persönliche Symbole und Hinweise deuten auf Johann als Auftraggeber hin. Nach dem Tod des Herzogs von Berry ging das Werk an die Familie Armagnac über. Danach verschwindet die Handschrift im Dunkel der Geschichte, woraus sie erst in der Bibliothek König Franz' I. Anfang des 16. Jahrhunderts wieder auftaucht. Ende des 17. Jahrhunderts erhielt die Handschrift ihren heutigen Einband, geschmückt mit dem königlichen Wappen.
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