Untertitel / Graf. Technik:
Die pelagianische Diatribe de divitiis: Situierung, Lesetext, Übersetzung, Kommentar
Bemerkung:
EA. (= Paradosis, Bd. 43). Tolle divitem! Diese Forderung erhebt zu Beginn des 5. Jh. ein asketisch gesinnter, in der theologischen Tradition des Pelagius stehender Römer in seiner «Diatribe de divitiis». Diese bisher kaum näher untersuchte Schrift über die Unmöglichkeit christlich verantworteten Reichtums steht im Zentrum des vorliegenden Buches, indem sie in ihrem historischen Kontext geortet, auf Struktur und Gattung untersucht, sowie (im Sinn eines Lesetextes) ediert, übersetzt und zuletzt kommentiert wird. Dabei zeigt sich, dass der Text nicht (wie bis anhin) isoliert als Produkt häretischer pelagianischer Reichtumskritik interpretiert werden kann, sondern im Umfeld der asketischen Bemühungen christlicher Senatsmitglieder Roms (z.B. von Melania und Pinian) seinen Sitz im Leben hat. Das heisst auch, dass das ideologische Konzept einer typisch pelagianischen Reichtumskritik aufgegeben werden muss, wie überhaupt die Frage nach den Kriterien für eine Definition von Pelagianismus neu zu stellen ist.