Bemerkung:
Es war einer der spektakulärsten Prozesse am Ende der Weimarer Republik: Die Anklage gegen den Kunsthändler Otto Wacker, 30 falsche van Gogh-Gemälde in Umlauf gebracht zu haben. Das Pikante dabei: Prominente Experten wie Julius Meier-Graefe und Jacob-Baart de la Faille, der Autor des damals neu erschienenen van Gogh-Werkverzeichnisses, hatten die Echtheit der Bilder bestätigt. Und die Kunsthändler der großen, international tätigen Galerien hatten sich um diese neuen, unbekannten ‚van Goghs’ gerissen.Wer war jener Mann, dem es gelungen war, eine ganze Branche zu narren? Nora und Stefan Koldehoff sind mit detektivischem Spürsinn diesem verschollenen Leben nachgegangen und haben sensationelles Material zutage gefördert. Begonnen hatte Wacker als Ausdruckstänzer, ehe er sich mit Hilfe seines Lebenspartners dem Kunsthandel zuwandte. Der Aufstieg, den er daraufhin mit seinen ‚van Goghs’ hinlegte, war atemberaubend – ebenso allerdings seine aberwitzigen Manöver, als man begann, ihm auf die Schliche zu kommen. Am Ende wanderte Wacker 1932 hinter Gitter, und die Beteiligten waren bemüht, den Mantel des Schweigens über die Sache zu breiten. Der Machtantritt der Nazis tat kurz darauf ein Übriges. Nach Ende des Krieges lebte Wacker in der DDR.Woher die Bilder stammten, verriet er jedoch nie – wer der Fälscher war, weiß man bis heute nicht. Ein Recherche-Krimi der besonderen Art.