Autor: / Künstler:
Nicolai, F. G. [sic; d. i. Georg Friedrich Nicolai]
Titel:
Die Biologie des Krieges
Untertitel / Graf. Technik:
Betrachtungen eines deutschen Naturforschers
Schlagwort:
Militaria-allgemein
Bindung / Bildgrösse:
OHLwd. m. gold. Rückenpräg.
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, X, 463 S.
Zustand:
Rücken etw. aufgehellt, Druckstelle a. Hinterdeckel oben, Exlibris a. Innendeckel, Schmutztitel fehlt; innen frisches Ex.
Bemerkung:
EA. «Der Krieg in der Totalität seiner Erscheinungen». - «Georg Friedrich Nicolai, 1874 - 1964. [...] Als im August 1914 der Erste Weltkrieg begann, war Nicolai nicht begeistert vom Krieg der Massen und der von der Presse entfachten Massenbegeisterung, und er begann hinter die Kulissen der Kriegspropaganda zu schauen. Im Oktober 1914 veröffentlichten deutsche Intellektuelle ihr Manifest der Dreiundneunzig, in dem sie die Welt der Lüge über die deutsche Kriegsführung bezichtigten. Wenige Tage später schrieb Nicolai seinen „Aufruf an die Europäer“, in dem er diesen Krieg als Quelle künftiger Kriege ansah. Der Aufruf wurde allerdings nur von Albert Einstein, Otto Buek und Wilhelm Foerster mitunterzeichnet und erst 1917 im Ausland veröffentlicht. Nicolai begann eine Vorlesungsreihe zum Thema „Der Krieg als biologischer Faktor in der Entwicklung der Menschheit“ mit Schwerpunkten zur Kriegsführung und Wirklichkeit des Krieges, die Verluste von Menschenleben, Energie und Geld für die Gesellschaft. Der Inhalt dieser Vorlesungsreihe blieb nicht verborgen. Nicolai wurde zum Kriegsdienst einberufen, verweigerte aber vorerst den Dienst in Uniform. Darum wurde er im Sommer des Jahres 1915 in die Festung Graudenz ins Seuchenlazarett versetzt. In Graudenz und später im Festungslazarett in Danzig führte er als Militärarzt seine Vorlesungsreihe fort, und es entstand das erste Manuskript von Die Biologie des Krieges. Der Fall Nicolai wurde dann in der 41. Sitzung des deutschen Reichstages (unter Johannes Kaempf) im April 1916 diskutiert. 1917 wurde gegen Nicolai ein kriegsgerichtlicher Prozess wegen des Vergehens gegen das Pressegesetz initiiert. Das Manuskript von Die Biologie des Krieges ist dann in die Schweiz geschmuggelt worden. 1917 erschien in Zürich Die Biologie des Krieges in der ersten unautorisierten Ausgabe.»