Bemerkung:
Erstausgabe. - Als uneheliches Kind wurde Arthur Honegger (*1924) von Amtes wegen der minderjährigen Mutter weggenommen und zu einer Pflegefamilie im Zürcher Oberland gegeben. Mit 14 kam er in ein Heim, später als Verdingkind zu einem Bauern und landete in der Arbeitserziehungsanstalt Uitikon bei Zürich.Nach der Entlassung schlug er sich in verschiedenen Berufen durch: Knecht, Reitbursche, Mineur, Melker, Arbeiter in der Maschinenindustrie, Werkstattschreiber.1960 wurde er Sekretär der Sozialdemokratischen Partei des Kantons Thurgau und Redaktor der Thurgauer Arbeiterzeitung. Der Durchbruch als Journalist gelang ihm als Redaktor beim Boulevardblatt Blick von 1962 bis 1969, wo er u.a. als Berichterstatter für Nahost während des Sechstagekrieges oder während des Auschwitzprozesses in Frankfurt tätig war. 1970 wechselte er als Chefredakteur zum Diners Club Magazin.1974 erschien sein erstes Buch, Die Fertigmacher, über seine Kindheit und Jugend. Von 1991 bis 1996 war er Mitglied des St. Galler Kantonsrats. Honegger ist seit 1949 verheiratet, hat drei Kinder und lebt im toggenburgischen Krummenau.Honegger schreibt meist stark autobiographisch gefärbte Texte aus Bereichen, die er von innen kennt: Verdingkinder, Armut, Lokalpolitik, Arbeitermilieu. Der Roman Wenn sie morgen kommen wurde 1981 für das DDR-Fernsehen mit dem Titel Der ungebetene Gast unter der Regie von Peter Wekwerth verfilmt. 2004 erschien der Film TURI von Lotty Wohlwend und Renato Müller, basierend auf dem Roman Die Fertigmacher sowie Honeggers Leben nach den Erziehungsanstalten.