Bemerkung:
Almosen und Allmenden» vermittelt tiefe Einblicke in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse des Kantons Uri von 1798-1848. Welchen Weg geht der durch institutionelle und konfessionelle Geschlossenheit und ausgesprochen traditionell orientierte ökonomische Strukturen sich auszeichnende Kanton Uri? Wie erleben Urnerinnen und Urner die innerhalb zweier Generationen stattfindenden Umwälzungen vom Ancien régime zur modernen Schweiz?Schon im 18. Jahrhundert besteht ein Entwicklungsgefälle zu dynamischeren Regionenen des Hirtenlandes, da rechtlich-institutionelle Verhältnisse wirtschaftliche Neuerungen verhindern. Das Buch analysiert und beschreibt, wie sich der Verarmungsprozess in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschärft. Zunächst werden Bedingungen und Entwicklungen thematisiert, die in ihrer kumulativen Wirkung die Untersuchungsperiode nachhaltig prägen: Kriegselend der Helvetik, Häufung von Naturkatastrophen, Strukturwandel in Transport und Solddienst, Bevölkerungsentwicklung. Der zweite Teil ist ganz der Urner Markgenossenschaft gewidmet, die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als wirtschaftlicher und politischer Verband zugleich alle Lebensbereiche durchdringt. Der letzte Teil der Arbeit untersucht konkret-individuelle Überlebensstrategien und schliesst mit einer Fallstudie über die Transporte unehelicher Kinder nach Mailand.