Buchdaten / Blattgrösse:
8°, Programme: jew. 8 S. u. 1 loses Doppelbl., Abb., Anzeigen; 5 auf Träger montierte Orig.-Fotogr. (8.5 x 12 cm)
Bemerkung:
Enthält die Programme zu den Stücken aus den ersten zwei Spielzeiten 1951/1952 und 1952/1953: John Bradley: «Kopf in der Schlinge. Kriminalstück»; Paul Frank und Ludwig Hirschfeld: «Geschäft mit Amerika. Lustspiel»; Oscar Wilde: «Ein idealer Gatte. Komödie»; Hermann Bahr: «Das Konzert. Lustspiel»; Jacques Deval: «Towarisch. Komödie» (dieses auf den Porträtfotos von Anne-Marie Blanc, Leopold Biberti, Alice Lach, Marlis Gerwig, Franz Dehler, Erhard Siedel, Egon Waldmann, Rob. Campiche und Walter Roderer signiert). Dazu 5 Originalfotos von Szenen aus «Ein idealer Gatte» (2), «Das Konzert» von Hermann Bahr (2) und «Liebe bei Kerzenlicht» von Siegfried Geyer. - «Theaters am Central, Zürich: Im Neubau an der Ecke Zähringerstrasse 44/Seilergraben 69 wurde am 12.10.1951 mit Savoirs "Blaubarts achte Frau" das T. eröffnet (Regie: Rolf Kutschera, mit Susanne von Almassy, Erik Frey, Wilfried Scheitlin). Eigentümerin des Theaters war die Splendid AG von Giovanni Zamboni, einziger Aktionär sowie Architekt des Gebäudes. Als künstlerischen Direktor engagierte Zamboni Albert Pulmann. Das T. besass ein kleines Ensemble von fünf bis acht Personen (darunter Franz Dehler, Hedda Ippen, Eugen Jensen, Alice Lach, Erhard Siedel), für die Hauptrollen wurden bekannte Gäste engagiert (etwa Blanche Aubry, Leopold Biberti, Ellen Schwanneke, O. E. Hasse, Heinz Rühmann, Ellen Widmann, Lutz Altschul), zudem begannen Schweizer Schauspieler wie Ella Büchi, Walo Lüönd und Walter Roderer ihre Karrieren am T. In durchschnittlich vier- bis fünfwöchigen En-suite-Serien wurden vor allem gehobene Boulevardkomödien und Konversationsstücke aufgeführt, unter anderem von Wilde ("Ein idealer Gatte"), Coward ("Quadrille"), Sauvajon ("Bezaubernde Julia"), Bahr ("Das Konzert", Regie: Siedel), Maugham ("Viktoria", Regie: Scheitlin, mit Sylvia Lydi), Hopwood ("Der Mustergatte" mit Roderer), Guitry und Roussin. Auf Grund künstlerischer Differenzen übernahm Zamboni 1952 selbst die Direktion, womit vereinzelt literarisch anspruchsvollere Stücke berücksichtigt wurden, wie 1955 John Steinbecks "Von Mäusen und Menschen" (Regie: Werner Düggelin, mit Max Haufler als Candy) und Raphaelsons "Hilda Crane" mit Maria Becker, beides grosse Erfolge. Diese Tendenz wurde mit der Übergabe der künstlerischen Leitung an Rainer Litten für die Saison 1957/58 noch verstärkt; in Littens Spielplan findet sich neben Cowards "Weekend" (Regie: Lukas Ammann) auch Ibsens "Nora" (Regie: Robert Freitag, mit Anne-Marie Blanc, Litten und Alfred Lohner). Da das T. keine Subventionen erhielt, war der Betrieb von Anfang an defizitär. Dieses Defizit vergrösserte sich zusehends durch die Verteuerung der Gagen. Nachdem Sanierungsbemühungen von privater Seite und die Einführung eines Abonnementsystems nichts geholfen hatten, entschloss sich Zamboni, das Theater im Mai 1958 zu schliessen und in ein Kino umzuwandeln. Nach geringfügigem Umbau wurde am 15.11.1958 das Kino "Alba" eröffnet» (Theaterlexikon der Schweiz).