Bemerkung:
«Avantgarde» und «Sonnenschein» : Diese scheinbaren Gegensätze charakterisieren St. Gallens «Blütezeit» auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Die damalige Aufbruchstimmung schreibt sich ein in die Architektur des Jugendstils, welcher der Stadt ihr unverwechselbares Profil verleiht. Welch inspirierende Gestaltungs-Räume sich noch heute vor und hinter den Türen eröffnen, beweist der facettenreiche fotograsche Blick auf die Wohnarchitektur jener Epoche, von der Villa bis zum Arbeiterhaus. Begleitet wird diese ästhetische Perspektive von den architektonischen, gesellschaftlichen und historischen Überlegungen renommierter Autorinnen und Autoren. Jenseits der nur scheinbar «harmlosen» Ornamente entfalten sich die Vision einer belebenden Kraft von Schönheit und der Mut zu einem souveränen Lebensentwurf der Erbauer. Diese zeittypische Haltung von Stolz und Leidenschaft, die Begeisterung für den Fortschritt bei gleichzeitiger Überhöhung der Natur kommt nicht zuletzt in den noch immer vitalen Mammutbäumen zum Ausdruck. Die fotografische Perspektive von Manfred Witt und die Buchkonzeption von Felix Ebneter ergänzen die Autoren Edgar Heilig, Jost Kirchgraber, Monika Kritzmöller, Stefanie Lieb, Peter Müller und Martin Schregenberger durch ihre Beiträge zu Geschichte, Architektur und Gesellschaft.