Buchdaten / Blattgrösse:
4°, 312 S., zahlr., tlw. farb. Abb.
Bemerkung:
EA. - «Merishausen: Polit. Gem. SH, Bez. Schaffhausen. Grenzgemeinde zu Deutschland, am Fluss Durach sowie an einer wichtigen Durchgangsstrasse zwischen dem süddt. Raum und der Schweiz gelegen. 846 Morinishusun. 1771 467 Einw.; 1798 674; 1850 932; 1900 632; 1950 539; 2000 644.Aus der späten Bronze- und der Eisenzeit sind mehrere Siedlungsstellen nachweisbar. Im späten 6. Jh. begann die alemann. Besiedlung. Im MA verfügten u.a. die Klöster St. Gallen, Allerheiligen und Rheinau, versch. Adelsgeschlechter sowie das Schaffhauser Heiliggeist-Spital in M. über Grundbesitz. Das Spital, das der Stadt Schaffhausen gehörte, stieg zum wichtigsten Grundherren auf. Durch die Säkularisation des Klosters Allerheiligen in der 2. Hälfte der 1520er Jahre erlangte die Stadt die Oberherrschaft über M., wenn auch die letzten Gerichtsrechte erst 1723 erworben wurden. Um 1550 wurde M. mit dem benachbarten Bargen die siebte Obervogtei der Schaffhauser Landschaft. Gemeindeordnungen von 1470, 1555 und 1628 regelten die kommunalen Angelegenheiten. Eine Kirche wird 846 genannt, das St.-Martins-Patrozinium 1519. Der heutige Bau stammt von 1589 (Turm) bzw. 1838 (Langhaus). Die Inkorporation der Kirche ins Schaffhauser Spital erfolgte 1326 und dauerte bis 1868/69. Bis zum 20. Jh. lebten die Einwohner von Landwirtschaft und Holzhandel. Bedeutung hatte im MA die Eisenverarbeitung, deren Anfänge möglicherweise bis in die Eisenzeit zurückreichen. Die Eisenverarbeitung ist archäologisch ab dem 10. Jh. und schriftlich ab 1323 belegt. Sie endete im SpätMA und zu Beginn der Neuzeit. Die Landwirtschaft verlor in der 2. Hälfte des 20. Jh. trotz der 1964 durchgeführten Melioration an Bedeutung. 1968 wurde die Durchgangsstrasse zur A4 ausgebaut. Die Bevölkerungszahl sank, bis M. um 1970 aufgrund der zunehmenden Mobilität und der Ausscheidung von Bauland durch seine Nähe zur Stadt Schaffhausen als Wohnort attraktiv wurde» (HLS).