Bemerkung:
EA. - «La Valsainte: Kartause, Gemeinde Val-de-Charmey FR. Diözese Lausanne. Einziges noch bestehendes Kartäuserkloster der Schweiz. Ursprüngl. Name Val de tous les Saints (lat. Vallis sanctorum omnium). La V. wurde 1295 durch Girard I. und Girard II. von Corbières gegründet und reich mit Gütern und Herrschaftsrechten versehen, hauptsächlich im Javroztal, wo das Kloster auch den Blutbann innehatte. 1369 bestätigte Savoyen die Rechte. Ein Brand zerstörte La V. 1381 völlig. 1454 kam die Kartause durch Kauf zur Grafschaft Greyerz, 1553 ging sie an Freiburg über.Das Kloster war bei der Bevölkerung, mit Ausnahme der Freiburger Patrizier, sehr beliebt. Die Mönche stammten v.a. aus der Westschweiz, Savoyen und Frankreich. Die Stadt versuchte ab dem 16. Jh. die Kartause aufzuheben, wogegen sich diese mit Hilfe Frankreichs lange erfolgreich wehrte. 1778 erlaubte der Papst die Aufhebung. Die Güter gingen an das Kollegium St. Michael und das Priesterseminar in Freiburg sowie an den Bf. von Lausanne. Die Mönche übersiedelten in die Kartause La Part-Dieu bei Bulle. Das Kloster wurde 1791-98 von geflüchteten franz. Trappisten benutzt, 1794 durch Papst Pius VI. zur Zisterzienserabtei erklärt, 1802-12 und 1814-15 von Zisterziensern aus Soligny (Normandie) besiedelt. 1818-24 von Redemptoristen bewohnt, wurde es danach verkauft und bis auf den Fassadentrakt von 1729 zerstört. 1859 erwarben die 1848 aus La Part-Dieu vertriebenen Kartäuser La V. wieder. 1861 beschloss der Freiburger Gr. Rat mit einer Stimme Mehrheit die Wiedereinrichtung; 1863-68 erfolgte der Wiederaufbau des Klosters (Patrozinium S. Maria Assumpta). 1886 und 1901 wurde es erweitert, um aus Frankreich vertriebene Kartäuser aufzunehmen, doch 2006 mussten diese Gebäude wegen des ins Rutschen geratenen Hanges wieder abgerissen werden. 1971 erfolgte die Restaurierung der Kirche. 2012 zählte die wirtschaftlich und energiemässig autarke La V. sieben Patres und acht Brüder, die fast zur Hälfte aus der dt. Schweiz stammten» (HLS).