Zustand:
Einband läd u. am Rücken m. Klebbd. geklebt, Porträt auf Titelbl. verso montiert, in unt. Ecke eselsohrig
Bemerkung:
EA. - «Johann Gaudenz von Salis (Seewis), 20.12.1762 Malans - 29.1.1834 Malans, ref., von Seewis im Prättigau, Malans und Chur, ab Dez. 1798 Bürger der Helvet. Republik. [...] Erziehung durch Hauslehrer, 1778-79 Institut Bugnon in Lausanne. 1779 Fähnrich im franz. Schweizergarderegiment, 1786 Erster Unterleutnant, 1786-92 Hauptmann im Schweizerregiment von S.-Samedan, 1792-93 Adjutant im Generalstab der franz. Südarmee, danach Rückkehr nach Graubünden. 1793-98 Anhänger der Patriotenpartei. 1794 arbeitete S. einen Plan zur Verbesserung des Schulwesens und eine Kriegsverfassung für Graubünden aus. 1796 und 1797 war er Mitglied des Zuzugs (erweiterte Regierung). 1798 wurde er vom Strafgericht zu einer Geldbusse verurteilt; im Oktober floh er in die Helvet. Republik. 1798-99 fungierte er als Generalinspektor der Miliz des Kt. Zürich, 1799 als Generaladjutant und Chef des helvet. Generalstabs und 1799-1801 wieder als Milizinspektor des Kt. Zürichs. 1801 war er Mitglied des Gesetzgebenden Rats und der helvet. Tagsatzung, 1802-03 Mitglied des helvet. Obersten Gerichtshofs.Dem Kt. Graubünden diente er 1803-09 und 1821-24 als ordentl. Mitglied des Oberappellationsgerichts. 1805-09 und 1812-14 vertrat er als Grossrat die Hochgerichte Maienfeld bzw. Schiers/Seewis. 1806-07, 1813-16 und 1819-20 war er Mitglied der Standeskommission, 1807-08 und 1814-15 Bundsstatthalter, 1808-09 sowie 1818-19 Bundslandammann des Zehngerichtenbundes und als solcher Mitglied der Kantonsregierung, ausserdem 1814 Mitglied der Verfassungskommission. 1805-34 gehörte er der Militärkommission an (1814-34 Präs.). Als Kantonsoberst (1814-34), eidg. Oberst (1818-34) und Mitglied der eidg. Militäraufsichtsbehörde (1822) erwarb er sich grosse Verdienste um das bündner. und das eidg. Militärwesen. 1820-30 nahm er im Churer Kl. Rat Einsitz, 1822-30 amtierte er abwechselnd als Amtsstadtvogt und ruhender Stadtvogt von Chur. 1786 wurde er in die Pariser Freimaurerloge Bienfaisance aufgenommen, 1817 zählte er zu den Gründern der Churer Freimaurerloge Libertas et Concordia. 1789 trat er der Helvet. Gesellschaft bei, 1811 wurde er Ehrenmitglied der Schweiz. Musikgesellschaft. Als Lyriker war er dem Umfeld des Göttinger Hainbunds zuzurechnen und von Friedrich Gottlieb Klopstock, Ludwig Christoph Heinrich Hölty und Friedrich von Matthisson beeinflusst. Ab 1783 veröffentlichte S. lyr. Beiträge in dt. und schweiz. Musenalmanachen und Literaturzeitungen. Seine Stimmungsdichtung zu Themen wie Natur, Heimweh oder Vaterland wurde teilweise vertont, u.a. von Franz Schubert. S. behielt den Göttinger Stil über die Romantik hinaus bis ins Biedermeier bei» (HLS).