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Produktedetails


Art.Nr:
78286
Autor: / Künstler:
Jenatsch, Jörg - Mathis Berger
Titel:
Wer hat Jenatsch ermordet?
Untertitel / Graf. Technik:
Schlagwort:
Helvetica - Graubünden
Bindung / Bildgrösse:
Geh.
Verlag:
Gasser & Eggerling
Ort:
Chur
Erscheinungsjahr:
1972
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, 40 S.
Zustand:
Tadellos.
Bemerkung:
2. Auflage. - «Jörg [Georg] Jenatsch, geboren 1596 Lohn (GR) oder im Oberengadin, gestorben 24./25.1.1639 Chur, ref., ab 1635 kath., von Samedan. [...] J. verlebte seine Jugend in Silvaplana, 1612-16 Theologiestud. in Zürich, 1616-17 in Basel. 1617 Aufnahme in die Bündner Synode. 1617-18 war er Pfarrer in Scharans, 1618-20 in Berbenno (Veltlin), das an der konfessionellen Grenze lag. 1618 gehörte J. zu den Promotoren des gegen die span. Partei gerichteten Strafgerichts von Thusis. 1620 entkam er mit seiner Fam. nur knapp dem gegen die ref. Bündner gerichteten Veltliner Aufstand. Danach vertauschte er die Bibel mit dem Schwert, wurde Gefolgsmann der von den Salis dominierten venezian. Partei und nahm in deren Auftrag an Mordzügen gegen Pompejus von Planta und andere spanisch Gesinnte teil. 1622 stand er als Hauptmann unter Mansfeld in dt. Diensten; in venezian. Diensten stieg er danach zum Obersten auf. In franz. Sold nahm er 1624 und 1635 an der Rückeroberung des Veltlins teil. Da Frankreich aber nicht bereit schien, den Bündnern die Untertanenlande zurückzugeben, und zudem mit den Soldzahlungen im Rückstand war, beteiligte er sich - obwohl er ein enger Vertrauter des Hzg. Henri de Rohan war - an geheimen Verhandlungen mit Habsburg. Ohne seine Fam. konvertierte er 1635 zum Katholizismus. 1637 befehligte er den Aufstand, der zur Vertreibung der Franzosen aus dem Veltlin und aus Bünden führte. 1639 wurde J. in einer Fasnachtsnacht in einem Churer Gasthaus unter bis heute nicht restlos geklärten Umständen umgebracht und noch gleichentags in der Kathedrale beigesetzt. Da die Eruierung der Täterschaft und vorab ihrer Hintermänner nicht im Interesse der Mächtigen lag, wurde die Untersuchung des Verbrechens nur sehr oberflächlich geführt. Während sich die Geschichtsschreibung des 17. bis 19. Jh. vorwiegend kritisch mit J. auseinandersetzte, ihn auch kaum über die anderen Protagonisten der Zeit erhob, wurde er mit Conrad Ferdinand Meyers Roman "Jürg Jenatsch" zu einer heroischen Figur und Allegorie des bündner. Freiheits- und Unabhängigkeitsstrebens. Am Anfang des 20. Jh. wurde J. immer mehr zum neuen Bündner Nationalhelden. Seit den 1960er Jahren setzt sich die Geschichtswissenschaft wieder kritischer mit ihm auseinander. Sie charakterisiert ihn als in seinem Denken und Handeln zeittypische barocke Gestalt, als ein von Ehrgeiz und Leidenschaft getriebener Emporkömmling, der - zumeist opportunistisch handelnd - vor nichts zurückschreckte. Ein Ausdruck davon ist auch der 1987 entstandene Film "Jenatsch" von Daniel Schmid» (HLS).
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