Untertitel / Graf. Technik:
Concours pour le Palais des Nations. Projets d’architecture pour la cité universelle
Buchdaten / Blattgrösse:
4°, 62 S., zahlr. Abb., Pläne
Bemerkung:
EA. Erschienen zur Ausstellung. 20 Projekte im Porträt, u. a. v. Le Corbueir, RIchard Neutra, Erik Josephson, EmilFahrenkamp.- Nach der Gründung des Völkerbundes am 10. Januar 1920 wurde zur Errichtung des Palais des Nations 1926 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Es gelang jedoch der dafür vorgesehenen Jury nicht, aus den 377 eingereichten Vorschlägen einen Sieger auszuwählen. Zur Lösung wurden aus dem Kreis der Teilnehmer die Architekten Carlo Broggi aus Italien, Julien Flegenheimer aus der Schweiz, Camille Lefèvre und Henri-Paul Nénot aus Frankreich sowie Joseph Vago aus Ungarn damit beauftragt, einen gemeinsamen Entwurf auszuarbeiten. Der Wettbewerb und sein Ergebnis führten zwischen den Vertretern der Moderne und denen einer traditionelleren Architekturauffassung zum ersten grösseren Konflikt in der Schweiz, nachdem die Vertreter der Moderne, namentlich der Teilnehmer Le Corbusier den konservativen Entwurf kritisierten. Nach der Grundsteinlegung am 7. September 1929 wurde auf diesem Vorschlag basierend das Gebäude im spätneoklassizistischen Stil gebaut. 1933 zog das Sekretariat des Völkerbundes in die fertiggestellten Teile des Baus, und 1936 folgte ihm der Grossteil des Völkerbunds aus seinem vorherigen Sitz in das im Wesentlichen fertiggestellte Gebäude. Die Innenbauarbeiten wurden jedoch noch bis ins Jahre 1938 fortgesetzt. Die Inneneinrichtung besteht noch heute grösstenteils aus gespendeten Materialien der Mitgliedsländer des Völkerbundes. Unter dem Grundstein des Gebäudes befindet sich eine Kapsel, die unter anderem eine Liste aller Mitglieder des Völkerbundes, eine Kopie von dessen Gründungsakte und Münzen aller Mitgliedsländer enthält.