Bemerkung:
Mit einem Vorwort und herausgegeben von Charles von Graffenried.- Alteingesessenes, heute noch blühendes, ehemals patrizisches Geschlecht der Stadt Bern. Träger dieses Namens werden 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Johannes von Graffenried trat ab 1353 als Berner Kleinrat auf. Eine Verwandtschaft mit Burkhard, dem ältesten nachweisbaren Ahnen, der 1387 als erster Berner Seckelmeister amtete, ist jedoch nicht belegt. Als eines der führenden und zahlenmässig grössten Geschlechter Berns stellten die Graffenried bis 1798 insgesamt elf Venner zu Pfistern, fünf Seckelmeister und mit Abraham (->), Anton (->), dessen Sohn Anton (->) und Enkel Emanuel (->) vier Schultheissen. Nach der Erschliessung der Salzquellen in Panex (Gemeinde Ollon) durch Niklaus (->) und dessen Sohn Hans Rudolf (->) wirkten die Graffenried bis ins 18. Jahrhundert wiederholt als Salzdirektoren und als Mitglieder der Roche-Kommission. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich vor oder anstelle der Berner Ämterlaufbahn der überwiegend in Holland, aber auch in Frankreich geleistete Solddienst zu einer zweiten, wichtigen Existenzgrundlage. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wirkten einzelne Mitglieder der Familie auch als Pagen, Kammerdiener und Leibgardisten an deutschen Fürstenhöfen. Die Graffenried pflegten enge Heiratsverbindungen mit anderen bernischen Patrizierfamilien, am häufigsten mit den von Wattenwyl, von Erlach, May und Zehender.