Bemerkung:
Das Reusstal ist mit Ausnahme der Zentren Bremgarten (seit 1803 Bezirksverwaltung, Industrie) und Windisch (Industrie, Fachhochschule) mit Gemüse- und Obstbau landwirtschaftlich geprägt, wobei die Talgründe ober- und unterhalb Bremgartens unter Hochwassern und Laufwechseln des mäandrierenden Flusses litten. Die von den Anwohnern ab dem 16. Jh. angebrachten Uferverbauungen halfen wenig. Obrigkeitl. Projekte zur Begradigung der R., z.B. 1648 von Hans Conrad Gyger und 1809 von Johann Gottfried Tulla, blieben unausgeführt und die um 1840 von der aarg. Regierung veranlassten Korrektionen ohne längerfristigen Nutzen. Erst seit der Reusstalsanierung 1971-85, einem kantonsübergreifenden Pionierprojekt mit Laufkorrektion, Melioration und Urbarisierung, das unter Einbezug der Elektrizitätswirtschaft sowie von Natur- und Heimatschutz realisiert wurde, lässt sich die Talsohle landwirtschaftlich nutzen. Die zur Stromgewinnung im Kraftwerk Bremgarten-Zufikon (1893, Neubau 1975) zum Flachsee gestaute R. ist ein bekanntes Naturschutzreservat.