Titel:
Glockengiesserei Rüetschi A. G., Aarau
Untertitel / Graf. Technik:
Verzeichnis nach Tonarten geordnet
Schlagwort:
Kunstgewerbe - allgemein
Bindung / Bildgrösse:
Brosch.
Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, 64 S., einige Taf.
Zustand:
Min. gebrauchsspurig., Rückendeckel innen etwas stockfleckig.
Bemerkung:
Der Werkkatalog zeigt zahlreiche Beispiele dieser traditionsreichen Giesserei.«Fusa sum arow» -«zu Aarau gegossen»Seit fast 700 Jahren wird in Aarau das Glockengiessergewerbe ausgeübt. „Fusa sum arow“ – „zu Aarau gegossen“ heisst die Inschrift auf einer im 14. Jahrhundert hergestellten Glocke in Hilterfingen. Auch auf der noch heute läutenden Barbara-Glocke in der Freiburger Kathedrale kündet das Schriftband auf der Glocke von ihrem Entstehungsjahr 1367 und von ihrem Aarauer Meister Walter Reber.Die Reber als erste nachweisbare Giesserfamilie erfreuten sich grosser Bekanntheit als Glocken- und Geschützgiesser – über die Landesgrenzen hinaus, wie uns ein Eintrag in der Augsburger Chronik belegt. Auch die von Walters Sohn Johann gegossenen Glocken sind noch heute erhalten und teilweise nach wie vor im Einsatz.Auf die Reber folgten Mitte des 15. Jahrhunderts andere Giessergeschlechter. Wie in einem Ratsprotokoll der Stadt Aarau erwähnt wird, baute 1607 der Glockengiesser Hans-Jakob Stalder eine Schmelzhütte am Rain auf, also an dem Ort, wo heute noch die Aarauer Glockengiesserei steht.Anfang des 19. Jahrhunderts verkaufte Johann-Heinrich Bär die Giesserei an seine Mitarbeiter Jakob und Sebastian Rüetschi. Die seit dem Mittelalter bestehende Verbindung von Glocken- und Kanonenguss war nach der letzten Lieferung von Emanuel Rüetschi im Jahr 1873 mit der Einführung von Krupp-Stahlgeschützen beendet. Die Glockengiesserfamilie Rüetschi starb 1917 aus. Fast ein Jahrhundert – fast so lange wie das Geschlecht der Reber am Anfang des Aarauer Glockengiessergewerbes – hatte die Familie Rüetschi den traditionsreichen Betrieb geführt. 1920 wurde die Glockengiesserei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die H. Rüetschi AG.