Buchdaten / Blattgrösse:
Gr.8°, 351 S., zahlr., tlw. farb. Abb.
Bemerkung:
EA. Enth.: Das Prinzip Rekonstruktion in der Geschichte; Rekonstruktion: Möglichkeiten und Grenzen; Anhang: Quellentexte zur Rekonstruktion - Positionen und Grundsätze (ca. 85 S.). - «Architekturrekonstruktionen haben eine weit zurückreichende Tradition. Versuche der Wiedergewinnung verlorener Bauten sind in der Geschichte vielfältig, Kontexte und Begriffe haben sich gewandelt, Ziele wie auch technische und künstlerische Ergebnisse von Wiederaufführungen sind heterogen. Der Begriff der Rekonstruktion fand lange Zeit für den Umgang mit der Architektur vergangener Bauepochen keine Verwendung. Seit dem beginnenden 20. Jahrhundert wurde - vor allem mit Ablehnung der Vollendungen und Verbesserungen historischer Bauten im 19. Jahrhundert und der neuen Wertschätzung des gealterten Originals - der Begriff einerseits differenziert, andererseits als Metapher für Fälschungen benutzt -täuschende und verfälschende Interventionen an historischen Originalen und Reproduktionen, die sich als historische Originale ausgeben. Der Blick in die Gegenwart zeigt, dass Denkmalpflege noch immer und weiterhin mit der Frage nach den Grenzen zwischen Reparatur, pflegerischer Erneuerung, Weiterführung historischer Konzepte und Fortführung handwerklicher Traditionen zu tun hat. In vielen Fällen steht der Umgang mit historischen Rekonstruktionen und Wiederaufbauten an und Fragen nach Geschichtlichkeit und Rang reproduzierter Artefakte stellen sich. Das Buch, das auf Beiträgen der gleichnamigen Tagung des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung, ETH Zürich, und des Architekturmuseums der TU München basiert, wendet sich deshalb nicht nur der Geschichte und der historischen Debatte über das Prinzip Rekonstruktion zu, es legt den Fokus auch auf die Qualität der neuen Artefakte - auf das Problem des sukzessiven Verschwindens handwerklichen Könnens und die Gefährdung des Kontinuums pflegerischer Praxis.»