Buchdaten / Blattgrösse:
4°, 195 S., zahlr. Abb., Pläne
Bemerkung:
EA. Erschienen zur Ausstellung. - «Wladimir Grigorjewitsch Schuchow [...] war einer der herausragenden Konstrukteure des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und gilt bis heute als einer der bedeutendsten Ingenieure Russlands- [...] Schuchow war in der Lage, mit geringstem Aufwand an Material und Kosten zu konstruieren. Seine Hängedächer, Bogenkonstruktionen, Seilnetze, Gitterschalen und Gittertürme in Form von Hyperboloiden (er erfand den Stahlnetzturm) waren neuartige Lösungen, die durch ihre Einfachheit und Eleganz der Konstruktion und durch die ungewohnte, kühne Formgebung auffielen. Im Zeitalter der Reformen und der beginnenden Industrialisierung und der darauf folgenden Revolutionszeit war er ein Pionier. Lange vor Frei Otto, Richard Buckminster Fuller und Santiago Calatrava war er ein führender Vertreter der biomorphen, organischen Architektur. Schuchow war Chefingenieur und Autor des ersten russischen Pipelineprojektes (1878), entwickelte eine industrielle Anlage zum thermischen Cracken von Erdöl (Russisches Reichspatent Nr. 12926 von 1891) und ein Verfahren zur Förderung von Erdöl durch Einpumpen von Luft oder Wasser (Russisches Reichspatent Nr. 11531 von 1889). Er war Konstrukteur eines speziellen Dampfkesseltyps („Schuchow-Kessel“, 1880) und entwarf Tankschiffe für eine Ladekapazität bis zu 12.000 Tonnen. Die von ihm entwickelten zylindrischen Erdöltanks wurden bis zur Oktoberrevolution etwa 20.000 Mal gebaut. Als Erster setzte er beim Bauen die Form des einschaligen Hyperboloids ein (Russische Reichspatente Nr. 1894, 1895, 1896 vom 12. März 1899). Erstmals zum Einsatz kam eine solche Hyperboloidkonstruktion im Jahr 1896 in Nischni Nowgorod. Nach Schuchows Entwürfen wurden etwa 200 hyperbolische Türme, Antennenmasten und Stützen und mehr als 180 Stahlbrücken gebaut. Solche Hyperboloidkonstruktionen finden sich heute in vielen Städten der Welt, darunter der Schuchow-Radioturm, ein 160 Meter hoher Stahlfachwerkturm in Moskau, der hyperbolische Turm im japanischen Hafen K be[4] und das Olympiadach des Architekten Frei Otto im Münchener Olympiapark» (Wikipedia).