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Über die lang währende Haßliebe zwischen (Groß-)Stadt und Volkskunde zu räsonieren, ist in deutschsprachigen volkskundlichen wie kulturanthropologischen Stadt-Studien ein fast selbstverständlicher Topos. Die großstadtfeindlichen Aussagen des volkskundlichen "Stammvaters" Wilhelm Heinrich Riehl bleiben dabei allerdings allzu häufig der einzige Beleg für die schwierige Beziehung zwischen der Disziplin Volkskunde und dem Forschungsfeld Stadt. Hier setzt die Arbeit von Thomas Hengartner an, die 1995 als Habilitation an der Universität Bern eingereicht und 1998 für die Drucklegung überarbeitet wurde. Diese Daten für eine Einschätzung im Blick zu behalten, ist wichtig, denn - wie Hengartner selbst in seinem Vorwort bemerkt - seit diesem Zeitpunkt ist das Forschungsfeld "Stadt" im Fach Volkskunde / Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie stark in Bewegung geraten. Unter Einfluß insbesondere der amerikanischen Anthropologie sind inzwischen an einigen deutschsprachigen volkskundlichen Instituten Studien entstanden, die das von Hengartner präsentierte Spektrum erweitern.