Description:
«Michael Held (1949–2007) war so etwas wie ein weisser Rabe in der Bauverwaltung. Die Architekten dort, die sich für die Beamtenlaufbahn entscheiden, vertauschen die Rolle des Planers früher oder später mit der des fachkundigen Bauherren. Nicht so Michael Held: Kaum ein anderer Baubeamter hat seine Tätigkeit als Architekt so lange, so konsequent und so erfolgreich ausgeübt wie er und dabei so viel Beachtung und öffentliche Anerkennung erfahren. Michael Held war ein homme de lettres. Er schrieb Gedanken in Bücher, collagierte sie mit Eintrittskarten von Ausstellungen und Fundstücken aller Art: Zu sehen sind Fotografien aus Zeitschriften, Kleider, Fahrräder, Tische und vor allem Häuser. Hier sind seine Arbeiten so zusammengestellt, wie seine Tagebücher angelegt sind: als eine vielschichtige Architektur aus Erzählung, Zeichnung und Farbe. Das Material für diese Werkmonografie – eine Sammlung aus Plänen, Computerzeichnungen, Handskizzen und Fotos – wurde in leeren «Tagebüchern» zusammenmontiert. Auf eine gute Wiedergabequalität wurde zugunsten des Tagebuchcharakters bewusst verzichtet. Dies entspricht der Haltung des Architekten, dem Perfektion weniger wichtig war als die Erzählung, das Bild oder die Atmosphäre – obwohl selbstverständlich in der Planung seiner Bauten auf jedes Detail höchste Sorgfalt gelegt wurde. Ergänzt wird der Werkbericht mit Beiträgen von Marie-Jo Lafontaine, Arno Lederer, Harald F. Müller, Karin Sander, Klaus Schmiedek, Eva-Maria Schön und Werner Sobek.»