Title:
Faksimile - Die Oxforder Bibelbilder - The Oxford Bible Pictures.
Subtitles / Reproduction:
Ms. W. 106; The Walters Art Museum, Baltimore. Musée Marmottan Monet, Paris. (Faksimile; 1 Kommentarband, 2 Bde.)
Keyword:
Handschriften - Faksimile, Alte Drucke - Faksimile, Geschichte - Mittelalter, Religion - katholisch
Binding / Picture Size:
Faksimile: Samteinband m. eingelegter faks. Elfenbeinplatte (aussen: Geburt Christi; innen: Tod Christi) m. zwei Schließen; Kommentarbd.: OLwd., beides in Kassette (22 x 17 x 7 cm)eingelegt.
Publisher:
Faksimile-Vlg.
Place of publishing:
Luzern
Year of publication:
2004
Book Details / Size:
Faksimile: (14,5 cm x 11 cm), 31 Bl., 31 farb. Miniaturen; Kommentarbd.: 8°, 263 S., zahlr. Abb.
Condition:
Fakismile: tadell.; Kommentarbd.: Deckel Minimal angeschmutzt, tadell.
Description:
Nr. 94 der 980 arab. num. Auflage (zusätzl. 80 röm. num. Ex., diese nicht im Handel). Kommentar von William Noel.Text: deutsch/ engl.So reich die Kunst der Buchmalerei im Mittelalter auch erscheint – die Namen ihrer Künstler bleiben meist im Dunkel der Geschichte. Eine absolute Ausnahme stellt Leben und Werk eines Buchmalers dar, der im 13. Jahrhundert in Oxford wirkte: William de Brailes. Fesselndes Beispiel seiner Kunst sind die Oxforder Bibelbilder, ein reiner Bilderzyklus mit Szenen aus der Bibel, deren Bildsprache zum Teil gänzlich neu erdacht ist. Jedes der 31 Blätter im Format von ca. 13,5 x 10,0 cm ist ungewöhnlich reich mit oftmals sogar ziseliertem Gold ausgestattet. Doch ist es nicht nur das Wissen um seinen Namen, das de Brailes als Persönlichkeit unter den Meistern der frühen Gotik hervortreten lässt. Einzigartig ist auch sein ganz eigener, lebendiger Stil, der zuweilen gar eine leicht satirische Färbung erhält.Bis heute konnte das Geheimnis nicht gelüftet werden, für wen de Brailes die kostbaren Bilder ausführte. Das steigende Bedürfnis nach privaten Andachtsbüchern im 13. Jahrhundert untermauert allerdings die Annahme, den Stifter im weltlichen Adel zu suchen.Ein Teil der Bibelbilder taucht erst auf, als ein Antiquar in Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts 31 Folios erwarb. Er verkaufte sieben von ihnen an die Collection Wildenstein, die die Blätter schließlich dem Musée Marmottan in Paris zueignete. Die übrigen 24 Blätter verblieben im Besitz des Händlers. Seine Liebe zu diesem Kleinod fand gebührenden Ausdruck, indem er es in einen ganz besonderen Einband aus edlem, rotem Samt fassen ließ, der ein Unikum der Kunstgeschichte ist. In eine Aussparung des Vorderdeckels ließ er eine zweiseitig geschnitzte, gotische Elfenbeinplatte ein.Henry Walters, Stifter des Walters Art Museum, erwarb die Kostbarkeit für die Bücherei seines Museums. Doch sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die so originellen Miniaturen dem Meister William de Brailes aus Oxford zugeschrieben werden konnten.