Description:
Wohl übersetzter Separatdruck aus «La Sentinelle». - «Jules Humbert-Droz, 23.9.1891 La Chaux-de-Fonds, 16.10.1971 La Chaux-de-Fonds, ref., von Le Locle. [...] Theologiestud. in Neuenburg, Paris und Berlin. Pfarrer in London, 1916-19 Redaktor der sozialist. "La Sentinelle". Als Dienstverweigerer und Teilnehmer am Landesstreik mehrmals inhaftiert. 1919 gründete H. die Zeitschrift "Le Phare", die sich für den Beitritt zur III. Internationale engagierte. Bei der Gründung der KP der Schweiz spielte er eine entscheidende Rolle. Im Sommer 1921 wurde er ins Sekretariat, 1926 ins Präsidium des Exekutivkomitees der Kommunist. Internationale (EKKI) gewählt, wo er für die rom. Länder verantwortlich war. Als Beauftragter des EKKI hielt er sich wiederholt länger in Frankreich und Italien sowie in Spanien, Portugal, Belgien und Lateinamerika auf. Er stellte sich gegen die Fraktion Trotzki-Sinowjew auf die Seite Stalins und Bucharins, dann aber mit der Gruppe Bucharin gegen Stalin. Obwohl Ende 1928 von der Komintern verurteilt, blieb er bis zu seiner Rückkehr in die Schweiz (Herbst 1931) in ihrem Dienst, beteiligte sich aber an der Oppositionsgruppe der sog. Versöhnler. Als polit. Verantwortlicher der KP wurde er 1932 erneut vom EKKI als "Rechtsabweichler" zur Selbstkritik gezwungen und erst Ende 1935, nach der Wende zum Volksfrontkurs, wieder als Leiter der schweiz. Partei eingesetzt. In der Folge stellte er sich hinter die Politik Stalins und verteidigte die Moskauer Prozesse. 1938 rückte er in den Nationalrat nach, dem er bis 1939 angehörte, als die KP ihre beiden Mandate verlor. 1942 aus der Parteileitung entfernt, 1943 wegen persönl. und polit. Differenzen ausgeschlossen, trat H. noch im selben Jahr der SP bei. 1946-59 war er deren Zentralsekr., danach Sekr. der Neuenburger SP. Über den Parteienwechsel hinaus blieb H., ein Politiker von hoher persönl. Integrität, stets der Idee des Sozialismus und, mit Abstrichen, dem Pazifismus treu» (HLS).