Description:
Die in der modernen Lebenswelt verbreitete Langeweile wurde seit der Antike vor allem von Philosophen, Theologen wie auch Literaten thematisiert. Ihr Vermächtnis besteht aus mannigfaltigen, anschaulichen Darstellungen dieses Phänomens. Die Langeweile- Forschung in der Psychologie hat spät eingesetzt und umfasst lediglich wenige theoretische Ansätze. Im angelsächsischen Raum hat sich seit den 1980er Jahren eine empirische Langeweile-Forschung entwickelt. Aus Sicht verschiedener Teildisziplinen, insbesondere der Entwicklungs-, Motivations-, Emotions- und Sozialpsychologie sowie der Klinischen, Differentiellen und Positiven Psychologie, ergibt sich ein komplexes Konstrukt, bestehend aus den Begriffsmerkmalen ‹Zeit /Zeitlichkeit›, ‹Sinn› sowie einer ‹Trait›- und einer ‹State›- Komponente. Dieses theoretische Fundament sowie zahlreiche empirische Studien bilden die Grundlage, das Phänomen Langeweile im Alltag, namentlich in den Bereichen Arbeit, Freizeit /Sport, Schule und Beziehung, zu analysieren und zu erklären. Die Autorin entwickelt auf dieser Basis ein aus zwei Submodellen bestehendes ‹Integriertes Modell der Langeweile› mit der Differenzierung von Langeweile- Neigung und Langeweile-Erleben. Dieser Ansatz ermöglicht spezifi sche Präventionsmassnahmen und Bewältigungsstrategien, zeigt aber auch Grenzen auf. Das Buch richtet sich insbesondere an psychologische, psychotherapeutische und pädagogische Fachleute sowie an Führungs- und Personalverantwortliche.