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(= Interpretation Interdisziplinär Bd. 4)- Das Spektrum der Lektüren dieses Bandes reicht von der Neurophysiologie über die Psychologie bis zur Rechtsgeschichte; von der Bildwissenschaft über die Philologie, die Text- und Literaturwissenschaften bis zur Theologie. Einsinnigkeit und Einigkeit über Sinn und Grenzen der Lesbarkeit ist in dieser Vielfalt sicher nicht zu erwarten, aber eine erhellende Konstellation differenter Perspektiven am Leitfaden der Frage nach der Lesbarkeit und ihren Grenzen. Wenn Cassirer meinte, „die Gegensätze schließen einander nicht aus, sondern verweisen aufeinander: ‚gegenstrebige Vereinigung wie die des Bogens und der Leier’“, kann man sich diese Vereinigung des Gegenstrebigen gefallen lassen, um daran Gefallen zu finden. Zu einer möglichen hermeneutischen Differenzkultur gehört es, differenzwahrend mit Differenzen umzugehen, ohne sie unverbunden zu lassen, aber auch ohne die Prätention einer höheren Einheit. Die Grenzen der Lesbarkeit sind glücklicherweise nicht die Grenzen unserer Welt. Aber sie sind Grenzen, an denen weiterzudenken und zu schreiben ist. Allein schon, um die Grenzen der lesbaren Welt offen zu halten. Philipp Stoellger, Dr. theol., wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich.