Description:
Die 1761 bzw. 1762 in Schinznach Bad von einem Freundeskreis um den Basler Ratsschreiber Isaak Iselin, den Zürcher Stadtarzt Hans Caspar Hirzel, den Luzerner Ratsherr Joseph Anton Felix von Balthasar und den Berner Rechtsprofessor Daniel von Fellenberg gegründete Helvetische Gesellschaft sammelte die aufklärerisch gesinnten Kräfte der Schweiz des 18. Jahrhunderts (Vereine).Die Unzufriedenheit mit der Stagnation in den Alten Orten führte nach lebhaften Diskussionen zu einem allgemein auf die Förderung der helvetischen Freundschaft und Eintracht ausgerichteten Gesellschaftszweck. Die jährlich im Mai stattfindende Versammlung (ab 1780 in Olten, 1795-1797 in Aarau) bot viel Raum für Begegnungen im Beisein illustrer ausländischer Gäste. Die Publikation der «Verhandlungen» betreute ein Sekretär. Die Präsidialansprachen und Beratungen widerspiegeln die Themenvielfalt der schweizerischen Aufklärung. Es ging um die «Verbesserung» der Zustände in allen Lebensbereichen, allerdings innerhalb des bestehenden politischen Systems. Die Helvetische Gesellschaft bezweckte die Reform, nicht die Revolution, und entwarf Utopien, deren Umsetzung sie den lokalen Sozietäten überliess.Mit dem Ziel, das eidgenössische Wehrwesen zu reformieren, hatten einzelne Mitglieder 1779 in Olten die Helvetisch-militärische Gesellschaft als Schwesterorganisation gegründet (ab 1795 in Aarau). Beide Sozietäten brachen nach 1797 ihre Tätigkeit ab. Die Helvetische Gesellschaft wurde 1807 erneuert, geriet aber allmählich in die Nähe einer Volksversammlung der liberalen und radikalen Bewegung und endete 1858 (Neue Helvetische Gesellschaft). Die Bemühungen um die Wiederbelebung der Helvetisch-militärischen Gesellschaft führten nach 1833 zur Gründung der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.