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Product details


Art.No:
88897
Author / Artist:
[Anonym] (Gestalter)
Title:
Plakat - Rheinau halt durch Dein Ja.
Subtitles / Reproduction:
Siebdruck
Keyword:
Plakate - Politik, Helvetica - Zürich
Binding / Picture Size:
Publisher:
Gebr. Maurer
Place of publishing:
Zürich
Year of publication:
1954
Book Details / Size:
128 x 90,5 cm
Condition:
Zustand A.
Description:
1944 erteilte der Bundesrat die Konzession zum Bau einer Staustufe für ein Kraftwerk im Rhein bei Rheinau. Das Vorhaben gehörte zur Konzeptidee, den Hochrhein bis zum Bodensee schiffbar zu machen. Erst sieben Jahre später, 1951, als am Rheinfall Profile aufgestellt wurden, realisierte die Bevölkerung, welche Auswirkungen der Rückstau des Rheins haben würde: Der bekannte Wasserfall müsste zwei Meter Fallhöhe verlieren. Um dieses Vorhaben zu verhindern, formierte sich im April 1951 ein Komitee zum Schutz der Stromlandschaft Rheinfall - Rheinau. Es reichte dem Bundesrat eine von rund 150 000 Personen unterzeichnete Petition ein. Trotzdem begannen am 23. Januar 1952 die Bauarbeiten. In Schaffhausen wurden aus Protest die Fahnen auf halbmast gesetzt und mit Trauerflor versehen. Bereits am 27. Januar gab es einen gewaltigen Volksaufmarsch. Eine weitere Kundgebung fand am 25. August 1952 statt, 15 000 Menschen nahmen daran teil. Mit 59 988 Unterschriften wurde sodann am 23. Februar 1953 die «Rheinau-Initiative» bei der Bundeskanzlei eingereicht. Sie verlangte, dass der Absatz 2 des Artikels 24bis der Bundesverfassung wie folgt zu ergänzen sei: «Naturschönheiten sind zu schonen und da, wo das allgemeine Interesse an ihnen überwiegt, ungeschmälert zu erhalten. Übergangsbestimmung: Zur ungeschmälerten Erhaltung des Rheinfalles sowie zum Schutze der Schönheit der Stromlandschaft Rheinfall - Rheinau wird die im Widerspruch zu Artikel 22 des Wasserrechtsgesetzes vom 22. Dezember 1894 erteilte Konzession für den Bau des Kraftwerkes Rheinau aufgehoben. Eine solche Konzession darf nicht wieder erteilt werden.» Der Bundesrat lehnte die Initiative am 19. Februar 1954 ab. Im Abstimmungskampf wurden den Stimmbürgern von den Fachverbänden der Wasserwirtschaft Stromengpässe und wirtschaftliche Ausfälle in Aussicht gestellt. Ausserdem wurde ins Feld geführt, dass die Steuerzahler bei einer Annahme der Initiative mit hohen Schadenersatzforderungen zu rechnen hätten. Die Argumente wirkten: Am 5. Dezember 1954 wurde die Vorlage mit 504 330 Nein gegen 223 114 Ja von Volk und Ständen verworfen. Die Stimmbeteiligung betrug 51,9 Prozent. Die Fronten verliefen quer durch alle Parteien. Der Bau des Kraftwerks wurde nach der Abstimmung vorangetrieben und 1957 abgeschlossen. Die rauschenden Stromschnellen des Rheins sind verschwunden. (NZZ)
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