Description:
Enthält: 1.: «Erklärung Seiner Exzellenz Herrn Schultheiss Joseph Karl Amrhyn, in Beziehung auf den, über die angebliche Ermordung Herrn Schultheiss Xaver Keller selig, obwaltenden Kriminal-Prozess und die, als Folge davon, gegen ihn in Umlauf gesetzten Verdächtigungen» (Luzern, o. Vlg., 1826; 7 S.); 2.: «Nachricht über den Todfall Seiner Gnaden Herrn Altschultheiss Xaver Keller selig» (o. Angaben; 16 S.); 3.: H[einrich] Escher (Hg.) («gewesenem Verhörrichter bei der in Zürich versammelt gewesenen Central-Verhörkommission»): «Geschichtliche Darstellung und Prüfung der über die denunzirte Ermordung Herrn Schultheiss Keller sel. von Luzern verführten Kriminal-Prozedur» (Aarau, Sauerländer, 1826; XXIV, 348 S.); 4.: Heinrich Escher [Hg.]: «Urkundliche Belege für die geschihchtliche Darstellung und Prüfung der über die denunzirte Ermordung Herrn Schultheiss Keller sel. von Luzern verführten Kriminal-Prozedur» (Aarau, Sauerländer, 1826; 230 S.); 5.: «Begehren an Schulthess Rätz und Hundert der Stadt und Republik Luzern» (o. Angaben, 1827; 11 S.); 6.: 1 u. a. von [Franz Xaver] Keller («Der Präsident der Verwaltung der Stadt-Gemeinde Luzern») signierter Ausschnitt (wohl aus einem Erlass) mit dem (teils handschriftlichen) Text: «Gegeben in Luzern den 30ten Herbstmonat 1800 und zwölf». - «Franz Xaver Keller, geboren 12.10.1772 Luzern, gestorben 12.9.1816 Luzern, kath., von Luzern. [...] Wieder in Luzern wurde er 1803 Mitglied der Regierungskommission (Übergangsregierung), Grossrat und gleichzeitig Vizepräsident des Appellationsgerichts (bis 1814), 1808-14 Präs. des Verwaltungsrats (städt. Exekutive). Im 18. Jh. noch zu den fortschrittl. Kreisen gehörend (ab 1796 Mitglied der Helvet. Gesellschaft), war er später neben Vinzenz Rüttimann und Franz Bernhard Meyer einer der Führer der aristokrat. Reaktion. Nach dem Staatsstreich von 1814 wurde er Schultheiss. Staatskirchlich und nun wieder liberalen Positionen zuneigend wurde er zum Gegenspieler Rüttimanns. K. ertrank 1816 in der Reuss. Sein Tod wurde 1825-26 erneut gerichtlich untersucht, nachdem Klara Wendel 1825 im sog. Gaunerprozess ausgesagt hatte, dass K. auf Anstiftung von kirchenfreundl. Kreisen ermordet worden sei. In einem Aufsehen erregenden Prozess konnte dies jedoch nicht bestätigt werden und die beschuldigten Ratsherren Michael Leodegar Corragioni und Joseph Pfyffer von Heidegg wurden freigesprochen» (HLS).