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Gr.8°, XIV, 318 S., 45 tlw. farb. Taf.
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EA. (= Heimatkundliche Monographien, Nr. 2).- Grafengeschlecht des 13. und 14. Jahrhunderts im Berner Seeland, das als Zweig der Herren von Neuenburg ab dem frühen 13. Jahrhundert den Zunamen von Nidau trägt. Nach der Teilung der Neuenburger Herrschaft um 1218 gelangte der Grafentitel und ein grosser Teil der Güter an Ulrich III. von Neuenburg, dessen Söhne wenig später die Linien Nidau, Strassberg und Aarberg begründeten. Die Idee eines Gesamthauses von Neuenburg blieb aber über Wappen, Vogteirechte und Heiratsbeziehungen lebendig. Die Grafen von Nidau, die sich auch nach der Teilung zum Teil noch von Neuenburg-Nidau nannten, wirkten ab 1276 als Landgrafen von Burgundia circa Ararim (Burgund jenseits der Aare).Stammvater und Leitnamengeber der Grafen von Neuenburg-Nidau war Rudolf I. (->). Vermutlich war er derjenige, der die hölzerne Burg Nidau durch den Steinturm ersetzte und gleichzeitig seine Herrschaft Erlach mit dem Kloster St. Johannsen förderte. Neben den Beziehungen zum Haus Neuenburg und zu anderen Hochadelsfamilien der Region wirkte die Lage der Herrschaft zwischen den aufstrebenden Landesherrschaften prägend. Die Burg Nidau geriet früh in eine Lehensabhängigkeit gegenüber dem Fürstbischof von Basel, während Erlach 1265 unter savoyische Lehenshoheit fiel. Gleichzeitig knüpften die Nidau engere Kontakte zu den Städten Biel, Solothurn, Freiburg sowie Bern und lehnten sich verstärkt an Habsburg an. Trotz dieser politischen Anpassungen und Einschränkungen gelang unter Rudolf II. (->) und Rudolf III. (->) in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Expansion dem Jurafuss und der Aare entlang bis Olten, vor allem dank der Übernahme von Rechten der Grafen von Frohburg, Strassberg und Kyburg. Eine Konsolidierung dieser umfangreichen Herrschaft blieb allerdings aus. Die zahlreichen Kleinstädte gewannen keine grössere ökonomische Bedeutung, selbst die Vorburg Nidau wurde erst 1338 zum Städtchen ausgebaut. Zunehmend verschuldeten sich die Nidau bei ihren Ministerialen – unter anderem den Herren von Erlach –, die über Lehen und Vogteirechte eher locker an das Grafenhaus gebunden waren.Nach dem Tod Rudolfs III. 1339 in der Schlacht bei Laupen häuften sich die finanziellen Probleme, was die Nidau verstärkt in die Arme von Bern und Habsburg trieb. Auseinandersetzungen innerhalb der Familie, wiederholte Schädigung des Besitzes durch Kriegswirren sowie die fehlende Verdichtung und Intensivierung der Herrschaft besiegelten das Schicksal der Familie. Nach dem Tod des letzten, kinderlosen Grafen Rudolf IV. (->) gelangte das überschuldete Erbe zuerst über dessen Schwestern an die Grafen von Thierstein und Kyburg, ehe Bern schliesslich den grössten Teil der Herrschaftsrechte an sich zog. (HLS, eter Niederhäuser)