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Stand, Familie, und Geschlecht im adligen Damenstift Olsberg, 1780-1810.
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Im November 1787 geht in Vorderösterreich ein jahrelanger Konflikt zu Ende: Kaiser Joseph II. verzichtet endgültig darauf, das Stift Olsberg aufzuheben. Doch schon bald drohen den adligen Frauen neue Gefahren: Der Hof will ihre Autonomie beschneiden, die Dorfbevölkerung verweigert den Treueeid, die Kriegsabgaben wachsen ins Unermeßliche. - Wie reagierten die Stiftsdamen auf diese Probleme? Wie lässt sich ihr Verhalten erklären? Die Geschichte der "standesbewussten Stiftsdamen" verknüpft Adelsforschung, Familien- und Geschlechtergeschichte. Die Autorin untersucht Selbst- und Fremdbild des vorderösterreichischen Adels und stellt dabei die Kategorien Stand, Familie und Geschlecht in den Mittelpunkt. Sie zeigt am Beispiel eines Damenstifts an der westlichen Grenze des Habsburgerreiches, wie sich der politische und gesellschaftliche Strukturwandel am Ende des Ancien Regime auf den Adel, seine Familien und seine Geschlechterverhältnisse auswirkte und wie eine "petite noblesse de provi nce" diesem Wandel begegnete.- Das Stift Olsberg ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster in der Gemeinde Olsberg, im Schweizer Kanton Aargau. Das Kloster mit dem Namen Hortus Dei («Gottesgarten») wurde 1236 gegründet und 1803 aufgehoben. Neben der Stiftskirche umfasst es das Konventgebäude, die Klosterscheune, das Pfarrhaus und weitere Nebenbauten. Heute dient das Konventgebäude als Schulheim für Kinder mit Lernschwierigkeiten. Die Klosteranlage ist als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft.